
Münster. Das ehemalige Gelände der Westfalen AG an der Heidestraße in Angelmodde soll sich in den kommenden Jahren zu einem neuen Stadtquartier entwickeln. Unter dem Arbeitstitel „Heidequartier“ plant die Stadt Münster gemeinsam mit der Vivawest Wohnen GmbH den Bau von rund 450 Wohnungen, ergänzt um eine vierzügige Gesamtschule, zwei Kitas und großzügige Grünflächen. Doch vor allem die Frage der Verkehrsanbindung sorgt weiterhin für Diskussionen.
Der aktuelle Entwurf sieht etwa 80 Prozent der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern vor, mit Schwerpunkt auf Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen. 30 Prozent der Flächen sollen nach den Vorgaben der Stadt Münster als öffentlich geförderter Wohnraum entstehen. Ergänzt wird das Quartier durch Reihen- und Einfamilienhäuser.
Neben dem Wohnraum sind eine vierzügige Gesamtschule in Ganztagsform sowie zwei Kitas mit insgesamt zwölf Gruppen geplant. Damit soll das neue Viertel von Beginn an auch für Familien attraktiv gestaltet werden. Grünflächen, Spielplätze und die Renaturierung des Vornholtgrabens sollen für hohe Aufenthaltsqualität sorgen.
Die wohl größte Streitfrage betrifft die Anbindung des Quartiers. Geplant ist eine Erschließung ausschließlich über die Heidestraße, die künftig verengt und zur verkehrsberuhigten Zone umgestaltet werden soll. Anwohner befürchten Staus und den Verlust zahlreicher Stellplätze. Eine zweite Zufahrt sei zwingend notwendig, so die Kritik aus der Bürgerschaft.
Ein Verkehrsgutachten kommt dagegen zu dem Schluss, dass die Heidestraße und die Knotenpunkte auch im Prognosejahr 2035 leistungsfähig bleiben. Zudem ist ein Mobilitätshub mit Quartiersgarage vorgesehen. Hier sollen künftige Bewohner kostenpflichtige Stellplätze sowie Sharing-Angebote nutzen können. Ergänzt wird das Konzept durch sichere Fahrradstellplätze sowie die Anbindung an Buslinien und den geplanten WLE-Haltepunkt in fußläufiger Entfernung.
Aktuell läuft das Beteiligungsverfahren für die Bebauungspläne. Die Stadt Münster hat die Unterlagen online gestellt. Bis einschließlich 3. Oktober 2025 können Bürgerinnen und Bürger ihre Rückmeldungen über ein Formular abgeben.
Der Satzungsbeschluss für die Bebauungspläne ist für Ende 2026 vorgesehen. Baubeginn soll ab 2027 sein, die vollständige Fertigstellung des Heidequartiers wird für das Jahr 2032 angestrebt.