
Münster. In Münster hat am Donnerstag der Bau einer neuen Stromtrasse begonnen. Die rund sechs Kilometer lange 110-Kilovolt-Leitung wird zwischen dem Umspannwerk im Hansa-Business-Park (Amelsbüren) und der Westnetz-Umspannanlage an der Weseler Straße (Mecklenbeck) verlegt. Ziel des Projekts ist es, den Süden der Stadt langfristig mit einer leistungsstarken Energieverbindung zu versorgen. Insbesondere die Batterieforschungseinrichtung Fraunhofer FFB, der geplante Großbatteriespeicher sowie Vorrangflächen für erneuerbare Energien benötigen eine stabile Anbindung an das Netz.
Die Stadtnetze Münster rechnen mit einer Bauzeit von etwa zwei Jahren. In insgesamt rund 100 Bauabschnitten werden zunächst sechs Schutzrohre verlegt, in die später sechs Hochspannungskabel eingezogen werden. Einige Teilstücke, darunter Bahn- und Gewässerquerungen, entstehen in geschlossener Bauweise. Die Inbetriebnahme des Gesamtsystems ist spätestens für Januar 2028 vorgesehen. Die Leitung soll künftig Lastspitzen der Fraunhofer FFB abfangen, die allein bis zu 23 Megawatt benötigen wird.
Der erste Abschnitt betrifft die Kopenhagener Straße zwischen dem Kreisverkehr Wiedaustraße und dem Kappenberger Damm. Dort ist die Straße seit Donnerstag voll gesperrt. Die Arbeiten sollen etwa fünf Wochen dauern, der Verkehr wird großräumig umgeleitet. Auch der öffentliche Nahverkehr ist betroffen: Die Buslinie 18 fährt während dieser Zeit eine Umleitung, zwei Haltestellen entfallen.
Im weiteren Verlauf sind weitere Sperrungen und Ampelregelungen entlang des Kappenberger Damms und der Wiedaustraße geplant. Kurzzeitige Vollsperrungen beim Kabelzug sind möglich. Um längere Staus zu vermeiden, war der Kappenberger Damm bereits Ende 2024 baulich verbreitert worden.