
Coesfeld. Bei der Kommunalwahl 2025 hat sich Bürgermeisterin Eliza Diekmann-Cloppenburg erneut durchgesetzt. Die Kandidatin eines ungewöhnlich breiten Bündnisses aus Grünen, Pro Coesfeld, SPD, FDP und Volt gewann mit 54,7 Prozent der Stimmen. Ihr Herausforderer Florian Klostermann, der als Einzelbewerber antrat, erreichte 45,3 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,7 Prozent.
Im Wahlstudio im Coesfelder Rathaus war die Spannung groß, da die Auszählung deutlich enger verlief als noch 2020, als Diekmann mit fast zwei Dritteln der Stimmen überraschend die CDU-Hochburg erobert hatte. Klostermann gelang es, viele Wähler zu mobilisieren, die sich eine parteiunabhängige Alternative erhofften. Am Ende reichte sein Stimmenanteil jedoch nicht, um die Amtsinhaberin abzulösen.
Während Diekmann die Bürgermeisterwahl gewann, erzielte die CDU bei der Ratswahl ein klares Ergebnis und wurde mit 45,0 Prozent erneut stärkste Kraft. Damit legte die Partei um 6,1 Punkte zu. Die Grünen verloren deutlich und landeten bei 16,8 Prozent. Pro Coesfeld fiel auf 11,8 Prozent zurück.
Die SPD blieb mit 14,0 Prozent nahezu stabil. Kleinere Parteien konnten Achtungserfolge feiern: Volt zog mit 4,7 Prozent erstmals in den Rat ein, die Familien-Partei verbesserte sich auf 4,1 Prozent. Die FDP stagnierte bei 3,1 Prozent, während Einzelbewerber Wolfgang Kraska 0,4 Prozent erreichte.
Das Ergebnis verdeutlicht die besondere Konstellation in Coesfeld: Eine Bürgermeisterin mit breitem Parteienbündnis steht einem Rat gegenüber, in dem die CDU klar dominiert. Für die kommenden Jahre wird entscheidend sein, wie die Zusammenarbeit zwischen Bürgermeisterin und Rat funktioniert. Die CDU wird ihren Führungsanspruch geltend machen, während Diekmann-Cloppenburg auf Kooperation setzen muss, um ihre Politik durchzusetzen.
Coesfeld bleibt damit politisch zweigeteilt: Auf der einen Seite ein parteiübergreifend gewähltes Stadtoberhaupt, auf der anderen Seite ein starkes CDU-Lager im Rat. Ob diese Konstellation zu Blockaden führt oder neue Kompromisse ermöglicht, wird die Kommunalpolitik der kommenden Jahre prägen.