Neuer Hoffnungsschimmer für NRW: Rahmede-Talbrücke soll im Februar fertig sein

Aufbau der Jägerstegbrücke in Münster verschoben: Schwertransport defekt, neue Woche als Ziel. Vollsperrung der Umgehung geplant.
Foto: Monika

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Lüdenscheid. Nach jahrelanger Vollsperrung gibt es endlich ein Ende in Sicht: Die Rahmede-Talbrücke in Lüdenscheid soll im Februar 2026 wieder für den Verkehr freigegeben werden. Das kündigte Staatssekretär Christian Hirte aus dem Bundesverkehrsministerium beim „A45-Bürgerfest“ an. Damit erhält die vom Umleitungsverkehr stark belastete Region erstmals eine konkrete Perspektive auf Entlastung – auch wenn Wetterrisiken den Zeitplan noch beeinflussen könnten.

Hoffnung auf Entlastung: Rahmede-Talbrücke A45 in Lüdenscheid vor Fertigstellung

Seit der Sperrung der alten Brücke im Dezember 2021 ächzt die Region Lüdenscheid unter Verkehrschaos, Staus, Lärm und Abgasen. Die Verbindung galt als eine der zentralen Nord-Süd-Achsen im Ruhrgebiet. Nach der Sprengung des maroden Bauwerks im Frühjahr 2023 läuft der Neubau auf Hochtouren. Laut Autobahn GmbH Westfalen verlaufen die Arbeiten seit Oktober 2023 „störungsfrei“, was auf eine Einhaltung des Zeitplans hoffen lässt.

Ziel ist es, das erste Teilbauwerk – die Fahrtrichtung Frankfurt – im Frühjahr 2026 freizugeben. Wenn das Wetter mitspielt, könnte dieser Termin sogar leicht vorgezogen werden. Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hatte sich bereits im Juni optimistisch gezeigt, dass die Wiedereröffnung eventuell früher erfolgen könnte.

Komplexes Bauprojekt: Zwei Brückenteile, 453 Meter Länge

Die neue Rahmede-Talbrücke wird als Ersatzneubau mit zwei getrennten Brückenteilen errichtet – jeweils einer pro Fahrtrichtung. Das Bauwerk wird rund 453 Meter lang und bis zu 75 Meter hoch. Zu den technisch anspruchsvollsten Phasen zählte die sogenannte „Stahlhochzeit“, die am 25. Februar 2025 stattfand. Dabei wurden die beiden Brückenhälften miteinander verbunden – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Fertigstellung.

Auch ein Schutztunnel unterhalb der Brücke entsteht derzeit, um darunterliegende Straßen und Fahrzeuge vor möglichem herabfallendem Material zu sichern. Die Ingenieurinnen und Ingenieure setzen dabei auf moderne Verfahren wie Stahlüberbauten und die Betonage der Fahrbahnplatten.

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Symbol für Deutschlands Infrastrukturprobleme

Die alte Rahmede-Talbrücke, zwischen 1965 und 1968 erbaut, war seit Jahren ein Sorgenkind. Bereits 2011 stuften Gutachter ihren Zustand als „nicht ausreichend“ ein. Mit der Sperrung im Dezember 2021 wurde das Bauwerk schließlich zum Symbol für den Sanierungsstau in der deutschen Infrastruktur.

Der jahrelange Umleitungsverkehr brachte Lüdenscheid und umliegende Orte an ihre Belastungsgrenzen. Lieferketten brachen, Betriebe litten unter langen Anfahrtswegen und die Geduld der Anwohner war vielfach erschöpft.

Bürgerbeteiligung und politische Aufarbeitung

Um die Bevölkerung einzubinden, wurde das „Brückenbauer-Bürgerbüro“ eingerichtet. Es informiert regelmäßig über den Fortschritt der Bauarbeiten und ermöglicht den direkten Dialog zwischen Anwohnern, Behörden und der Autobahn GmbH. Parallel untersucht ein Untersuchungsausschuss im Landtag NRW, wie es zu den jahrelangen Versäumnissen kommen konnte.

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