
Die Tafel Greven hat ihren Betrieb vorübergehend eingestellt. Nach Angaben des Caritasverbandes Emsdetten-Greven-Saerbeck, der die Tafeln in der Region koordiniert, wurde in einem Lagerraum an der Kirchstraße ein Schädlingsbefall festgestellt. Die betroffene Ausgabestelle bleibt daher bis Anfang Dezember geschlossen. Zusätzlich muss die Heizungsanlage in den Räumen dringend saniert werden. Bedürftige können während der Pause auf die benachbarten Tafeln in Emsdetten, Reckenfeld und Saerbeck ausweichen.
Rund 150 Ehrenamtliche sind im Tafelverbund der Caritas in Emsdetten, Greven, Reckenfeld und Saerbeck im Einsatz. Sie sichern regelmäßig die Versorgung von Menschen, die auf günstige oder gespendete Lebensmittel angewiesen sind. Die Tafel Greven arbeitet eng mit lokalen Supermärkten zusammen, deren überschüssige Ware normalerweise sortiert und wöchentlich verteilt wird.
Der Käferbefall wurde in einem Lagerraum entdeckt, in dem aussortierte Waren auf die Entsorgung warteten. Zur Sicherheit wurden auch alle übrigen Lebensmittelvorräte kontrolliert und bei Zweifeln vollständig entsorgt. Nach Angaben des Caritasverbandes handelt es sich um einen bedauerlichen, aber notwendigen Schritt, um Hygiene und Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten.
Trotz der Schließung läuft die Logistik im Hintergrund weiter: Lebensmittelspenden werden weiterhin entgegengenommen, sortiert und zwischengelagert. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer aus Greven unterstützen in dieser Zeit die Ausgabestellen in den Nachbarorten. Die Caritas bemüht sich, die zusätzliche Belastung auf möglichst viele Schultern zu verteilen, um den Betrieb an anderen Standorten stabil zu halten.
Neben dem Hygieneproblem zwingt auch die anstehende Sanierung der Heizungsanlage zu einer Betriebspause. Die Tafel Greven nutzt Räume, die von der Kirchengemeinde angemietet sind. Während der Schließung sollen dort notwendige Reparaturen und Wartungsarbeiten an der Heiztechnik erfolgen.
Darüber hinaus plant die Caritas für Anfang 2026 einen umfassenden Umbau der Räumlichkeiten an der Kirchstraße 5. Ziel ist es, die Ausgabestelle langfristig „zukunftstauglich“ zu machen – mit besseren Lagermöglichkeiten, moderner Ausstattung und optimierten Abläufen. Während der Bauphase wird die Lebensmittelausgabe erneut pausieren.
Um die Versorgung in der Region aufrechtzuerhalten, verweist die Caritas auf ihre weiteren Tafeln im Verbund. Bedürftige aus Greven können dort mit ihrem Tafelausweis Lebensmittel erhalten. Der Ausweis wird gegen Einkommensnachweis ausgestellt und ist ein halbes Jahr gültig.
Die Öffnungszeiten der umliegenden Tafeln sind:
Emsdetten, Spatzenweg 46: montags und freitags 14–16.30 Uhr
Reckenfeld, Emsdettener Landstraße 9c: mittwochs 14–16.30 Uhr
Saerbeck, Marktstraße 3: donnerstags 15–17 Uhr
In Emsdetten kann der Tafelausweis montags zwischen 14 und 16 Uhr beantragt werden. Alle Standorte gehören zum Caritasverband Emsdetten-Greven-Saerbeck und erfüllen die Standards des Bundesverbands der Tafeln.
Ergänzend zur Lebensmittelausgabe stehen in der Region weitere soziale Angebote offen – etwa das KadeCa-Sozialkaufhaus in Emsdetten (Spatzenweg 46, erreichbar mit Bürgerbuslinie BB2, Haltestelle „Sozialkaufhaus“) oder die Martinus Boutique in der Münsterstraße in Greven, die Second-Hand-Kleidung zu günstigen Preisen anbietet.
Die Tafel Greven ist vollständig spendenfinanziert. Wer helfen möchte, kann über das Online-Spendenportal der Caritas oder direkt per Überweisung auf das offizielle Spendenkonto der Caritas Emsdetten-Greven-Saerbeck einen Beitrag leisten. Geld- und Sachspenden werden für die Beschaffung neuer Vorräte, Betriebskosten und den Umbau der Ausgabestelle verwendet.
In dieser Woche läuft zudem eine Schul-Spendenaktion zugunsten der Tafeln in Emsdetten, Greven und Saerbeck. Schülerinnen und Schüler sammeln haltbare Lebensmittel, die nach der Wiedereröffnung in Greven ausgegeben werden sollen.
Die Caritas hofft, den Betrieb der Tafel Greven im Dezember wieder aufnehmen zu können – sofern Schädlingsbekämpfung und Heizungsarbeiten abgeschlossen sind. Bis dahin soll kein Bedürftiger ohne Hilfe bleiben.