
Münster/AI. Die Westtribüne im Preußenstadion steht kurz vor der Fertigstellung. Schon am kommenden Freitag (8. August 2025) soll der neue Gästeblock beim Heimspiel gegen den SC Paderborn erstmals genutzt werden. Doch noch vor der offiziellen Eröffnung sorgt ein Podcast aus Osnabrück für Aufsehen. In der aktuellen Folge von „Steil und Schnell – der VfL Osnabrück Podcast“ bezeichnen die Hosts den neuen Gästebereich als „hässlichsten Block Deutschlands“ – und vergleichen ihn sogar mit dem oft kritisierten Gästesektor der Bielefelder Alm.
Im Instagram-Reel zur neuen Folge, das am 3. August veröffentlicht wurde, äußern sich die Moderatoren Matthis und Johannes deutlich. Der neue Gästeblock sei „Horror“, „frech“ und ein Beispiel für „totale Umsatzmaximierung“. Auch der Vergleich mit Arminia Bielefelds umstrittenem Gästebereich fällt mehrfach. Hintergrund der Kritik ist offenbar die Entscheidung, den Block in Münster mit möglichst vielen Sitzplätzen auszustatten. Dies sei aus Sicht der Podcaster rein wirtschaftlich motiviert – auf Kosten von Atmosphäre und Fankultur.
Tatsächlich entstehen auf der neuen Westtribüne etwa 1.140 Stehplätze sowie bis zu 870 Sitzplätze für Gästeanhänger. Dazu kommen 22 Rollstuhlplätze mit entsprechender Begleitoption. Damit wird der Gästebereich vollständig überdacht und deutlich größer als bisher. Die Konfiguration erlaubt zudem eine flexible Nutzung: Bei geringer Gästefan-Nachfrage können Teile des Blocks künftig dem Heimpublikum zugeschlagen werden. Die Sitzplätze sollen dabei zusätzlichen Umsatz generieren – ohne die Quote der Stehplätze zu stark zu reduzieren. Für viele Vereine in der 2. Bundesliga ist dieses Modell inzwischen Standard.
Im Podcast wird nicht nur das Design kritisiert, sondern auch das Schweigen der Münsteraner Fanszene. Die Podcaster vermuten, dass die aktive Fanszene bewusst auf Protest verzichtet habe – aus Sorge, ein überdachter Gästeblock könne die Auswärtsfans stimmlich stärken.