Budenzauber in Berg Fidel: Kinderhaus marschiert, Hiltrup eiskalt

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Quelle: Pixabay, brokerx

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Münster. 1931 Zuschauerinnen und Zuschauer, kaum eine freie Sitzreihe und Spiele im Fünf-Minuten-Takt: Die Hallen-Stadtmeisterschaft 2025 ist in der Halle Berg Fidel mit voller Wucht gestartet. Schon am ersten Turniertag wurde deutlich, warum dieses Turnier für viele Vereine sportlicher Höhepunkt und emotionale Achterbahnfahrt zugleich ist. Favoriten setzten früh Duftmarken, Außenseiter sorgten für kurze Schreckmomente – und zum Abschluss des Abends explodierte die Halle in einem Sekundenkrimi.

Kinderhaus wackelt kurz – und dreht dann auf Betriebstemperatur

Der Titelverteidiger Westfalia Kinderhaus eröffnete das Turnier gegen den TSV Handorf – und wurde direkt kalt erwischt. Handorf verteidigte kompakt, schaltete schnell um und ging durch Oskar Otte überraschend in Führung. Kinderhaus brauchte ein paar Minuten, um Rhythmus und Ordnung zu finden, glich durch Jens Böckmann aus und setzte kurz vor Schluss durch Luis Haverland den entscheidenden Treffer zum 2:1.

Es sollte der einzige Moment bleiben, in dem der Favorit an diesem Tag Verwundbarkeit zeigte. Gegen den SC Nienberge zog Kinderhaus das Tempo früh an, verlagerte das Spiel konsequent in die gegnerische Hälfte und gewann deutlich mit 6:0. Spätestens beim 13:0 gegen den SC Münsterland war klar: Wenn Kinderhaus einmal ins Rollen kommt, wird es für jeden Gegner brutal. Kombinationen über mehrere Stationen, Abschlüsse aus allen Lagen und kaum Fehler im Umschaltspiel – das war Hallenfußball auf Top-Niveau.

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Gruppe A: Nienberge souverän, Handorf mutig, Münsterland lernt hart

Hinter Kinderhaus präsentierte sich der SC Nienberge äußerst abgeklärt. Beim 12:0 gegen den SC Münsterland fielen die Tore fast im Minutentakt, besonders nach Standardsituationen und schnellen Ballgewinnen. Gegen Handorf reichte ein Treffer, weil Nienberge defensiv kaum etwas zuließ und die knappen Phasen souverän überstand.

Der TSV Handorf hinterließ trotz Platz drei Eindruck. Der mutige Auftritt gegen Kinderhaus, der zweistellige Sieg gegen den SC Münsterland und eine kämpferische Leistung gegen Nienberge zeigten, dass Handorf in der Halle jederzeit unbequem sein kann. Für den SC Münsterland war der erste Turniertag vor allem eines: Lehrgeld. Einsatz und Wille stimmten, gegen die eingespielten Gegner war der Unterschied aber unübersehbar.

Gruppe B: Gievenbeck marschiert, Wolbeck effizient, IKSV kämpft

Der Gastgeber 1. FC Gievenbeck legte in Gruppe B einen Start nach Maß hin. Schon gegen Eintracht Münster war früh klar, wohin die Reise geht. Schnelle Ballzirkulation, ein hoch stehender Keeper und Abschlüsse aus der zweiten Reihe sorgten für ein deutliches 8:1. Auch im Spitzenspiel gegen den VfL Wolbeck zeigte Gievenbeck seine Qualität: Nach einer offenen Anfangsphase zog der Gastgeber das Tempo an und gewann verdient mit 5:2.

Wolbeck präsentierte sich als stabiler Verfolger. Das 4:0 gegen den IKSV Münster war geprägt von geduldigem Aufbau und konsequenten Abschlüssen, später folgte ein klares 8:1 gegen Eintracht Münster. Der IKSV holte sich immerhin einen wichtigen 3:0-Erfolg gegen Eintracht, musste gegen die Topteams aber viel Defensivarbeit leisten.

Gruppe C: Hiltrup in eigener Liga – dahinter entscheidet Effizienz

Die Fünfergruppe entwickelte sich schnell zur Bühne des TuS Hiltrup. Der Oberligist spielte seine Erfahrung gnadenlos aus. Beim 2:0 gegen Wacker Mecklenbeck ließ Hiltrup kaum Chancen zu, gegen MS Mitrovica folgte ein 10:0, bei dem die Tore fast im Zwei-Minuten-Takt fielen. Auch der ESV Münster (6:1) und der FC Münster 05 (4:1) konnten das Tempo und die Präzision nicht dauerhaft mitgehen.

Dahinter wurde es spannender. Wacker Mecklenbeck arbeitete sich mit viel Laufarbeit und klarem Spielplan nach vorne. Das 5:0 gegen den ESV Münster war eine Machtdemonstration, das 3:2 gegen MS Mitrovica ein hart erkämpfter Sieg. Im entscheidenden Duell gegen Münster 05 zeigte Mecklenbeck dann seine Effizienz und gewann deutlich mit 5:1.

Der FC Münster 05 schied trotz attraktiver Auftritte aus, stellte mit Nils Wesselborg aber den Spieler des Tages. Mehrfach zog er das Tempo an, traf sehenswert und war der auffälligste Akteur seines Teams.

Gruppe D: Saxonia, Sprakel und Roxel liefern Hallenfußball pur

Gruppe D hielt, was sie versprach. Der SC Sprakel startete mit einem wilden 2:2 gegen Teutonia Coerde, gewann später 4:1 gegen Saxonia Münster und erkämpfte sich mit einem 3:3 gegen den BSV Roxel das Ticket für die Zwischenrunde. Roxel zeigte beim 5:1 gegen Coerde seine Offensivkraft, musste aber auch Rückschläge einstecken.

Den emotionalen Höhepunkt des Tages setzte Saxonia Münster im letzten Spiel gegen Coerde. Saxonia ging früh in Führung, Coerde glich aus, Saxonia legte nach, Coerde kam erneut zurück. In den letzten Sekunden eskalierte die Partie komplett: Erst das 3:3, dann praktisch im direkten Gegenzug der Treffer zum 4:3. Die Halle stand, Spieler und Zuschauer lagen sich in den Armen – ein Spiel, wie es nur der Hallenfußball schreiben kann.

Neue Torwartregel sorgt für Tempo und Fehler

Schon am ersten Tag war sichtbar, wie sehr die neue Torwartregel das Spiel verändert. Viele Teams nutzten den Keeper offensiv, suchten Überzahl im Aufbau und riskierten bewusst Ballverluste. Das sorgte für mehr Tempo, mehr Abschlüsse – und für genau jene Sekunden, in denen ganze Gruppen kippen können.

Tabellen nach dem ersten Turniertag

Gruppe A

  1. Westfalia Kinderhaus – 9 Punkte, 21:1 Tore

  2. SC Nienberge – 6 Punkte, 13:6 Tore

  3. TSV Handorf – 3 Punkte, 10:4 Tore

  4. SC Münsterland – 0 Punkte, 1:34 Tore

Gruppe B

    1. FC Gievenbeck – 9 Punkte, 20:3 Tore

  1. VfL Wolbeck – 6 Punkte, 14:6 Tore

  2. IKSV Münster – 3 Punkte, 3:11 Tore

  3. Eintracht Münster – 0 Punkte, 2:19 Tore

Gruppe C (Fünfergruppe)

  1. TuS Hiltrup – 12 Punkte, 22:2 Tore

  2. Wacker Mecklenbeck – 9 Punkte, 13:5 Tore

  3. FC Münster 05 – 6 Punkte, 10:11 Tore

  4. ESV Münster – 1 Punkt, 5:18 Tore

  5. MS Mitrovica – 1 Punkt, 6:20 Tore

Gruppe D

  1. Saxonia Münster – 6 Punkte, 7:7 Tore

  2. SC Sprakel – 5 Punkte, 9:6 Tore

  3. BSV Roxel – 4 Punkte, 8:6 Tore

  4. Teutonia Coerde – 1 Punkt, 6:11 Tore

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