
Münster. Was sich im Preußenstadion abspielte, war ein Zweitligaspiel mit nahezu allem, was diese Liga ausmacht. Preußen Münster und die SV Elversberg lieferten sich ein intensives, teils chaotisches Duell mit zwei Elfmetern, VAR-Eingriffen, einem verschossenen Strafstoß, zahlreichen Großchancen und einem Ausgleich, der erst tief in der Nachspielzeit fiel.
Münster legte los wie die Feuerwehr. Bereits in den ersten Minuten rollte Angriff um Angriff auf das Elversberger Tor zu. Mehrere Ecken, frühe Abschlüsse und klare Feldvorteile unterstrichen die starke Anfangsphase. Nach einem Zweikampf zwischen Bolay und Pinckert im Strafraum griff der VAR ein, Schiedsrichter Felix Wagner entschied auf Elfmeter. Oliver Batista Meier scheiterte jedoch an SVE-Keeper Nicolas Kristof, der den Ball stark parierte.
Der verschossene Strafstoß stoppte den Druck der Preußen nicht. Hendrix, Lokotsch und Jaeckel hatten weitere gute Möglichkeiten, besonders die Triple-Chance nach einer Ecke in der zwölften Minute hätte zwingend zur Führung führen müssen. Doch entweder war ein Elversberger Bein dazwischen oder Kristof rettete erneut.
Wie so oft im Fußball rächte sich die Chancenverwertung. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld ging es schnell, Ebnoutalib kam im Strafraum zu Fall, wieder entschied Wagner auf Elfmeter. Der Pfiff blieb umstritten, der VAR bestätigte jedoch die Entscheidung. Ebnoutalib verwandelte selbst zur Führung der Gäste.
Der Treffer nahm Münster kurzzeitig den Schwung. Elversberg wurde stabiler, blieb bei Umschaltmomenten gefährlich. Dennoch erarbeiteten sich die Preußen auch vor der Pause weitere Abschlüsse, ohne den Ausgleich zu erzielen.
Nach dem Seitenwechsel nahm die Intensität kaum ab. Elversberg kombinierte sich mehrfach sehenswert durch den Strafraum, doch Johannes Schenk verhinderte mit mehreren starken Paraden einen höheren Rückstand. Besonders gegen Ebnoutalib und Conté zeigte der Münsteraner Keeper starke Reflexe.
Münster versuchte es weiter, Trainer Alexander Ende brachte frische Kräfte wie Sertdemir, Makridis und später Amenyido. Die Gastgeber schoben Elversberg zunehmend tief in die eigene Hälfte, fanden aber lange keine Lücke.
Als vieles bereits nach einer bitteren Heimniederlage aussah, kam die Nachspielzeit. Münster warf alles nach vorne, selbst Torwart Schenk schaltete sich bei Standards ein. In der 90.+4 Minute folgte der Moment, der das Stadion explodieren ließ: Paetow schleuderte einen weiten Einwurf in den Strafraum, Lokotsch verlängerte, und Etienne Amenyido war mit dem Kopf zur Stelle. Der Ball trudelte ins Tor – der späte, hochverdiente Ausgleich.
Kurz darauf war Schluss. Ein 1:1, das sich für Münster wie ein Sieg anfühlte und für Elversberg wie zwei verlorene Punkte.
Preußen Münster belohnt sich nach einem enormen Aufwand zumindest mit einem Punkt. Die Mannschaft zeigte über weite Strecken eine starke Leistung, ließ jedoch zu viele Chancen liegen. Elversberg bewies Effizienz und defensive Stabilität, musste in der Nachspielzeit aber doch noch den Ausgleich hinnehmen. Ein intensives, emotionales Spiel, das die Zuschauer trotz Minusrekords lange in Erinnerung behalten dürften.