
Münster. Das Heimspiel von Preußen Münster gegen Eintracht Braunschweig begann mit einem mutigen Auftritt der Adlerträger. Schon in der ersten Halbzeit suchte Münster konsequent den Weg nach vorne und setzte die Gäste unter Druck. In der 42. Minute belohnte Oscar Vilhelmsson die Bemühungen mit der 1:0-Führung. Die Fans feierten ausgelassen, und die Stimmung im ausverkauften Heimbereich des Preußenstadions war elektrisierend.
Braunschweig versuchte, durch Konter Nadelstiche zu setzen, doch die Defensive der Hausherren stand stabil. So ging es mit einer verdienten Führung in die Pause.
Direkt nach Wiederanpfiff schlug Münster erneut zu. Marvin Schulz eroberte den Ball, leitete einen schnellen Angriff über die rechte Seite ein und legte präzise auf Etienne Amenyido zurück, der in der 48. Minute zum 2:0 traf.
Nur wenig später folgte das nächste Highlight: In der 59. Minute setzte sich Charalambos Makridis über links stark durch und spielte den Ball in den Rückraum. Oliver Batista Meier fackelte nicht lange und verwandelte zum 3:0. Die Adlerträger schienen auf der Siegerstraße zu sein, während Braunschweig zu diesem Zeitpunkt kaum Antworten fand.
Doch Eintracht Braunschweig bewies Moral. In der 69. Minute nutzte Erencan Yardimci eine unübersichtliche Szene im Strafraum und verkürzte auf 1:3. Der Treffer gab den Gästen neuen Schwung, und plötzlich hatten sie mehr Abschlüsse und fast ebenso viel Ballbesitz wie Münster.
Die Partie wurde hektischer, es hagelte Gelbe Karten auf beiden Seiten. Neben Braunschweigs Köhler, Bell Bell und Breunig sah auch Preußens Makridis Gelb. Sogar Gästetrainer Heiner Backhaus wurde vom Schiedsrichter verwarnt.
In den letzten Minuten verteidigte Münster kompakt, während Braunschweig verzweifelt den Anschluss suchte. Doch statt sportlicher Spannung rückten plötzlich unschöne Szenen in den Vordergrund:
In der Nachspielzeit kletterten Zuschauer über die Zäune (hier geht es zum Artikel). Schiedsrichter Robert Schröder unterbrach die Partie in der 90. Minute und schickte beide Teams an die Seitenlinie. Eine Hundertschaft der Polizei betrat den Innenraum, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Begleitet wurden die Szenen von unschönen Fangesängen auf beiden Seiten.
Nach einigen Minuten konnte die Partie fortgesetzt werden. Preußens Amenyido erhielt in der 91. Minute noch die Gelbe Karte, ehe die Adlerträger mit konzentrierter Defensivarbeit den Sieg über die Zeit brachten.
Nach 98 Spielminuten stand fest: Preußen Münster gegen Eintracht Braunschweig endete 3:1. Sportlich war es ein verdienter Erfolg, doch die Ausschreitungen in der Nachspielzeit trübten das Bild.
Die Adlerträger überzeugten mit Effektivität vor dem Tor und mannschaftlicher Geschlossenheit. Besonders hervorzuheben ist Jorrit Hendrix, der mit 11,1 Kilometern die meisten Laufmeter aller Spieler zurücklegte. Die Fans feierten ihre Mannschaft trotz der Unterbrechung lautstark, während Braunschweig ohne Punkte die Heimreise antreten musste.