
Münster. Was für ein Abend im LVM-Preußenstadion: Preußen Münster besiegt den 1. FC Nürnberg verdient mit 2:1 und feiert den ersten Saisonsieg in der 2. Bundesliga. Dabei zeigte das Team von Trainer Alexander Ende eine starke erste Halbzeit, überstand eine Druckphase nach der Pause und rettete den knappen Vorsprung mit viel Leidenschaft und taktischer Disziplin über die Zeit.
Schon früh war klar: Preußen Münster wollte die bittere Pokalniederlage gegen Hertha hinter sich lassen. Mit klarem Plan, hoher Passgenauigkeit und starkem Positionsspiel übernahmen die Adlerträger sofort die Kontrolle. In der 32. Minute dann die verdiente Führung: Rico Preißinger eroberte im Mittelfeld den Ball, spielte auf Oliver Batista Meier, der über die linke Seite Tempo aufnahm, in die Mitte zog und mit einem satten Flachschuss ins kurze Eck abschloss – 1:0.
Nur elf Minuten später (43.) legte Marvin Schulz nach. Ausgangspunkt war ein Querpass von Batista Meier, den Joshua Mees clever durchließ. Schulz tankte sich durch die Abwehr und traf mit einem überlegten Abschluss ins lange Eck – das 2:0 war Ausdruck der bis dahin überlegenen Münsteraner Leistung.
Nach Wiederanpfiff änderte sich das Bild deutlich. Der Club kam mit mehr Wucht aus der Kabine, wechselte doppelt und brachte mit Tom Baack und Mohamed Ali Zoma frische Kräfte. Preußen zog sich nun zurück und überließ dem Gegner größere Räume. Die Folge: In der 64. Minute vergab Stepanov eine Großchance aus fünf Metern, fünf Minuten später traf Jander den Pfosten.
In der 74. Minute dann der Anschlusstreffer: Julian Justvan chipte den Ball über Münsters Abwehr, Rafael Lubach war frei durch und vollendete zum 2:1. Das Tor wurde zwar kurz überprüft, zählte aber zurecht. Nürnberg hatte nun Rückenwind, Münster verlor zunehmend die Kontrolle über das Mittelfeld.
Trainer Alexander Ende reagierte und brachte Simon Scherder sowie Malik Batmaz (68.), wenig später folgten Marco Meyerhöfer und Mikkel Kirkeskov. Gerade Scherder zeigte eine starke Vorstellung in der Dreierkette und entschärfte mehrere gefährliche Situationen – unter anderem in der 77. Minute per Grätsche gegen Stepanov.
Trotz Nürnberger Druck verteidigte Münster in den Schlussminuten mit allem, was zur Verfügung stand. Auch die Fans auf den Tribünen wurden wieder lautstärker. In der Nachspielzeit hatte Stepanov noch einen harmlosen Kopfball, der für Torwart Johannes Schenk aber kein Problem darstellte.
Preußen Münster zeigte in der ersten Halbzeit attraktiven, effizienten Fußball und belohnte sich mit zwei sehenswerten Treffern. Nach der Pause stemmte sich das Team mit defensiver Disziplin und Leidenschaft gegen den Nürnberger Druck. Der Sieg war hart erkämpft, aber letztlich verdient – und der Lohn für eine über weite Strecken reife Vorstellung.