
Nerlin. Am achten Spieltag der 2. Bundesliga musste der SC Preußen Münster eine Niederlage hinnehmen. Vor 43.827 Zuschauern im Berliner Olympiastadion unterlagen die Adlerträger der Hertha BSC mit 1:2. Trotz des späten Anschlusstreffers von Etienne Amenyido blieb der erhoffte Punktgewinn aus.
Die Partie begann vor rund 5.000 mitgereisten Münster-Fans unter schwierigen Bedingungen. Schon nach zwölf Minuten erzielte Fabian Reese ein Traumtor aus rund 35 Metern, nachdem SCP-Keeper Johannes Schenk weit vor dem Tor geklärt hatte. Zwar griff der VAR ein und nahm die Szene wegen einer Abseitsstellung zurück, doch nur kurze Zeit später fiel tatsächlich die Führung für die Berliner. Nach einer Ecke von Mickaël Cuisance war Sebastian Grönning zur Stelle und markierte in der 37. Minute das 1:0.
Kurz vor der Pause hätte Grönning beinahe nachgelegt, doch Schenk verhinderte Schlimmeres mit einer Glanztat. Die Preußen gingen mit einem knappen Rückstand in die Kabine, hatten jedoch zu diesem Zeitpunkt Glück, nicht höher zurückzuliegen.
Nach dem Seitenwechsel reagierte Preußen-Trainer Alex Ende sofort mit zwei Wechseln. Etienne Amenyido kam für Lars Lokotsch, Mikkel Kirkeskov ersetzte Luca Bolay. Münster versuchte mehr Druck zu entwickeln, doch erneut schlug Hertha zu. In der 52. Minute traf erneut Sebastian Grönning und erhöhte auf 2:0.
Die Adlerträger ließen sich jedoch nicht entmutigen. Mit der Einwechslung von Yassine Bouchama und Zidan Sertdemir setzte Ende ein klares Signal in Richtung Offensive. Chancen ergaben sich, unter anderem durch Batista Meier, doch Hertha-Keeper Tjark Ernst parierte mehrfach stark.
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In der Schlussphase riskierte Münster alles. Mit der Einwechslung von Malik Batmaz wurde die Offensive noch einmal verstärkt. Schließlich gelang der erlösende Treffer: Etienne Amenyido traf in der 85. Minute zum 1:2 und brachte seine Mannschaft zurück ins Spiel.
In den verbleibenden Minuten drängten die Preußen auf den Ausgleich. Immer wieder segelten Bälle in den Strafraum, doch Hertha verteidigte geschickt und nahm Zeit von der Uhr. Auch die sechs Minuten Nachspielzeit reichten nicht mehr, um das zweite Tor zu erzwingen.
Nach der Partie zeigte sich Cheftrainer Alex Ende enttäuscht. Er erklärte:
„Du musst intensiv sein, du musst sprinten, musst den Ball schnell bewegen – all das haben wir heute leider nicht so hingekriegt, wie wir es für unser Spiel brauchen. Es ist sehr schade, dass wir nicht von Anfang an die richtigen Signale gesendet haben in diesem Spiel. Wir haben zu viel zugelassen, weil wir die Zweikämpfe nicht so geführt haben, wie man sie führen muss. Durch ein wunderschönes Tor von Eti wurde es noch mal spannend, aber unter dem Strich haben wir uns einen Sieg heute nicht verdient. Hertha hat ein sehr gutes Spiel gemacht, doch wir haben hier unseren Teil zum Ausgang beigetragen.“
Die Adlerträger verpassten damit die Chance, an ihre starke Leistung aus dem Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (3:1) anzuknüpfen. Trotzdem zeigten sie erneut Moral, gaben sich nie auf und kämpften bis in die Nachspielzeit.
Ein großes Dankeschön richtete der Verein nach Abpfiff an die mitgereisten Fans. Mehr als 5.000 Preußen-Anhänger unterstützten ihr Team unermüdlich im Olympiastadion und sorgten für eine lautstarke Kulisse im Gästeblock. Trotz der Niederlage war die Fanpräsenz ein starkes Signal für die Verbundenheit zwischen Mannschaft und Anhängerschaft.