„Aktenzeichen XY“ bringt Bewegung in Kölner Brandmord

Aktenzeichen XY Köln
Symbolfoto

TV-Sendung bringt entscheidenden Hinweis im Cold Case von 2018

Sieben Jahre nach dem tödlichen Wohnhausbrand in der Straße „An St. Magdalenen“ hat die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ die Ermittlungen entscheidend vorangebracht. Nachdem Kriminalhauptkommissar Heiko Schulz den Fall am 17. September 2025 im Studio vorstellte, ging bei den Fahndern ein Hinweis ein, der nun zu einem Haftbefehl führte.

Ein Bekannter des Verdächtigen meldete sich nach der Ausstrahlung bei der Polizei und berichtete, der 31-Jährige habe sich ihm gegenüber zur Tat geäußert und dabei belastende Details genannt. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft Köln wurde der Mann daraufhin festgenommen. Bereits in den Jahren zuvor stand er im Fokus der Ermittlungen, doch fehlte bislang die notwendige Beweislage für einen Haftbefehl.

Brandnacht mit tödlichen Folgen

Am Abend des 24. Oktober 2018 war in einer Wohnung im ersten Obergeschoss des Mehrfamilienhauses ein Feuer ausgebrochen. Innerhalb kürzester Zeit griffen die Flammen auf das gesamte Gebäude über, das hölzerne Treppenhaus stürzte teilweise ein. Für ein Ehepaar im Alter von 68 und 66 Jahren, das im Dachgeschoss übernachtete, kam jede Hilfe zu spät. Beide starben an einer Rauchgasvergiftung.

Mehrere weitere Bewohnerinnen und Bewohner konnten von der Feuerwehr gerettet werden, einige erlitten schwere Rauchvergiftungen. Das Haus wurde vollständig zerstört. Brandspezialisten stellten später fest, dass die Tür der Brandwohnung offenbar mit einem Brecheisen aufgebrochen worden war: ein Hinweis, der schon früh auf ein mögliches Verbrechen hindeutete. Die Staatsanwaltschaft bewertete den Fall als Mord.

Verdächtiger bestreitet Tatvorwürfe

Nach dem neuen Zeugenhinweis erließ das Amtsgericht Köln auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen den 31-jährigen Deutschen. Ihm werden zweifacher Mord, versuchter Mord in neun Fällen sowie schwere Brandstiftung mit Todesfolge vorgeworfen.

Unterstütze ms-aktuell.de

Du liest unsere Nachrichten kostenlos und unabhängig. Hilf mit einem Beitrag deiner Wahl.

Mit PayPal unterstützen

Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll der Mann sich im Oktober 2018 gewaltsam Zutritt zur Wohnung seiner damaligen Freundin verschafft haben, während diese nicht zuhause war. Dort soll er das Feuer gelegt haben. Der Beschuldigte bestreitet die Tatvorwürfe. Die Ermittlungen dauern an, insbesondere zu den genauen Hintergründen und möglichen Motiven.

Ermittler suchen weiter Zeugen

Auch nach dem Haftbefehl bitten Polizei und Staatsanwaltschaft Köln weiterhin um Hinweise. Besonders interessiert sind die Ermittler an Beobachtungen zu Personen, die am Tattag mit einem Brecheisen gesehen wurden, sowie an Hinweisen zu Kontaktpersonen der Bewohnerinnen und Bewohner. Auch Passanten, die sich während der Löscharbeiten in der Nähe aufhielten, könnten wertvolle Informationen liefern.

Zuständig ist die Staatsanwaltschaft Köln, Hinweise nimmt die Polizei Köln unter den bekannten Telefonnummern entgegen. Für den Beschuldigten gilt bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung.

Nächste Folge von „Aktenzeichen XY … ungelöst“

Die nächste reguläre Ausgabe der ZDF-Sendung läuft am Mittwoch, 5. November 2025, um 20:15 Uhr. Moderator Rudi Cerne präsentiert dann erneut aktuelle Kriminalfälle und Fahndungen. Nur drei Wochen später folgt bereits die nächste Sendung – am 26. November 2025, ebenfalls um 20:15 Uhr im ZDF.

Quellen und weiterführende Informationen:

Pressemitteilung Polizei Köln

ZDF Presseportal