
Der brutale Tod des achtjährigen Fabian aus Güstrow wird heute Abend (5. November, 20:15 Uhr, ZDF) Thema in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“. Die Ermittler erhoffen sich neue Zeugenhinweise, die endlich Licht in den Fall bringen könnten. Der Junge war am 10. Oktober verschwunden und wenige Tage später tot aufgefunden worden.
Der 10. Oktober begann für Fabians Familie zunächst wie ein gewöhnlicher Freitag. Der Junge blieb zu Hause, weil er sich nicht wohlfühlte. Als die Mutter später nach ihm sah, war er verschwunden. Nichts deutete zunächst auf ein Verbrechen hin. Nachbarn halfen bei der Suche, Polizeistreifen fuhren durch Güstrow, Lautsprecherdurchsagen hallten durch die Straßen. Am Abend begann eine großangelegte Fahndung, mit Suchhunden, Hubschraubern und Einsatzkräften aus mehreren Landkreisen.
Tage vergingen, ohne eine Spur. Erst am 14. Oktober entdeckten Spaziergänger in einem abgelegenen Waldstück bei Klein Upahl etwas Verdächtiges. Zwischen Bäumen, nahe eines kleinen Tümpels, lag der leblose Körper des Jungen. Die Ermittler sperrten den Bereich weiträumig ab. Schnell war klar: Fabian wurde Opfer eines Gewaltverbrechens.
Die Obduktion ergab: Der Achtjährige kam am Tag seines Verschwindens ums Leben – zwischen 11 und 15 Uhr, so die Einschätzung der Kriminaltechniker. Hinweise auf ein Sexualdelikt fanden die Ermittler nicht, wohl aber Spuren, die auf ein Anzünden des Körpers schließen lassen. Offenbar sollte versucht werden, Beweise zu vernichten.
Was genau in diesen Stunden geschah, bleibt bislang unklar. Der Tatort ist noch nicht eindeutig bestimmt; ob Fabian dort getötet oder nur abgelegt wurde, prüfen die Behörden weiter. Das Gelände wurde tagelang von Spezialisten des Landeskriminalamts untersucht.
Die Kriminalpolizeiinspektion Rostock führt die Ermittlungen unter Hochdruck. Eine erweiterte Mordkommission arbeitet seither an der Aufklärung. Mehrere Objekte im Landkreis Rostock wurden durchsucht, darunter am 21. Oktober ein landwirtschaftlicher Betrieb in Reimershagen und zwei Tage später ein Entsorgungsunternehmen bei Güstrow. Über Ergebnisse äußerten sich Polizei und Staatsanwaltschaft bislang nicht – zu groß sei die Gefahr, laufende Ermittlungen zu gefährden.
Nach wie vor gibt es keine Festnahme, auch einen klaren Tatverdacht haben die Behörden bislang nicht öffentlich gemacht.
Am Mittwochabend (5. November 2025) steht der Fall nun im Mittelpunkt von „Aktenzeichen XY… ungelöst“. Die Ermittler rekonstruieren dort den bekannten Ablauf und appellieren an mögliche Zeugen, sich zu melden. Gesucht werden insbesondere Personen, die sich am 10. Oktober zwischen 11 und 15 Uhr im Bereich Klein Upahl oder auf angrenzenden Landstraßen aufhielten.
Wichtig sind Beobachtungen zu Personen, Fahrzeugen, Brandgeruch oder ungewöhnlichen Aktivitäten. Selbst kleinste Wahrnehmungen könnten für die Ermittler von Bedeutung sein. Hinweise nimmt die Polizei entgegen.
Während die Ermittlungen weiterlaufen, warnen Polizei und Staatsanwaltschaft Rostock eindringlich vor Spekulationen im Internet. In sozialen Netzwerken kursieren zahlreiche unbelegte Behauptungen über mögliche Verdächtige oder Hintergründe. Die Behörden betonen, dass nur offizielle Informationen aus Pressemitteilungen oder aus der Sendung selbst verlässlich sind. Falsche Gerüchte könnten Zeugen verunsichern und die Aufklärung des Falls behindern.
Warum musste ein Kind sterben? Wo genau wurde die Tat begangen? Und welche Verbindung bestand zwischen Opfer und Täter? Auf diese Fragen gibt es bisher keine Antworten. Sicher ist nur: Die Ermittler sind überzeugt, dass Fabian am Tag seines Verschwindens getötet wurde und dass der Täter gezielt vorging.
Der Fall gilt als einer der komplexesten Kriminalfälle der letzten Jahre in Mecklenburg-Vorpommern. Die Hoffnung liegt nun auf der bundesweiten Aufmerksamkeit durch Aktenzeichen XY, denn in der Vergangenheit führten Zuschauerhinweise oft zu entscheidenden Durchbrüchen.
10. Oktober 2025:
Der achtjährige Fabian bleibt wegen Unwohlseins zu Hause. Im Laufe des Vormittags verschwindet er spurlos. Die Polizei leitet noch am Abend eine großangelegte Suchaktion ein.
14. Oktober 2025:
Spaziergänger entdecken in einem Waldstück bei Klein Upahl (Landkreis Rostock) die Leiche des Jungen. Die Ermittler bestätigen ein Gewaltverbrechen, ein Sexualdelikt wird ausgeschlossen. Am Fundort finden sich Brandspuren.
15.–20. Oktober 2025:
Eine erweiterte Mordkommission der Kriminalpolizeiinspektion Rostock übernimmt den Fall. Spezialisten sichern Spuren und befragen Anwohner im Umfeld.
21. Oktober 2025:
Durchsuchung eines landwirtschaftlichen Betriebs in Reimershagen, südlich von Güstrow.
23. Oktober 2025:
Weitere Durchsuchungen auf dem Gelände eines Entsorgungsunternehmens im Raum Güstrow. Zu Ergebnissen äußern sich die Behörden nicht.
5. November 2025
Die Ermittler geben bekannt, dass Fabian zwischen 11:00 und 15:00 Uhr am Tag seines Verschwindens getötet wurde.
Der Fall wird bundesweit in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ vorgestellt. Polizei und Staatsanwaltschaft hoffen auf neue Zeugenhinweise.