
Münster. Die BASF zieht Konsequenzen aus dem milliardenschweren Verkauf ihrer Lacke-Sparte: Der Chemiekonzern kündigte am Mittwoch an, bereits im November 2025 ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu 1,5 Milliarden Euro zu starten. Das Programm soll bis Ende Juni 2026 abgeschlossen sein und wird aus den Zahlungsmittelzuflüssen finanziert, die unter anderem durch die Veräußerung der Coatings-Sparte entstehen.
Der Konzern hatte Anfang Oktober bekannt gegeben, dass der US-Finanzinvestor Carlyle gemeinsam mit dem katarischen Staatsfonds QIA 60 Prozent der Lacke-Sparte übernimmt. Der Unternehmenswert liegt bei rund 7,7 Milliarden Euro. BASF behält eine Minderheitsbeteiligung von 40 Prozent, um den Übergang zu begleiten. Das Closing der Transaktion ist nach Unternehmensangaben im zweiten Quartal 2026 vorgesehen.
Die betroffenen Geschäftseinheiten – Fahrzeugserienlacke, Autoreparaturlacke und Oberflächentechnik – werden seit dem 30. September als „nicht fortgeführtes Geschäft“ ausgewiesen. Rückwirkend zum 1. Januar 2025 erscheinen ihre Ergebnisse daher separat in der Konzernbilanz.
Für die Beschäftigten in Münster-Hiltrup, dem Hauptsitz der Coatings-Sparte, soll sich auch nach dem Eigentümerwechsel nichts ändern. Laut BASF gibt es keine Pläne für einen Standortwechsel oder strukturelle Eingriffe. Das Unternehmen betont, dass die Transaktion auf Kontinuität ausgelegt sei – für Mitarbeitende, Kunden und Partner gleichermaßen.
Trotz eines verhaltenen globalen Marktumfelds hat BASF im dritten Quartal besser abgeschnitten als von Analysten prognostiziert. Vorstandschef Markus Kamieth erklärte bei der Vorstellung der Bilanz, dass die Nachfrage in vielen Branchen und Regionen weiterhin gedämpft sei, das Unternehmen jedoch leicht über den Erwartungen gelegen habe. Besonders die Bereiche Fahrzeug- und Reparaturlacke, Oberflächentechnik sowie Agrarlösungen hätten zur Stabilisierung beigetragen.
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Die aktuellen Ergebnisse machen deutlich: Der Verkauf der Coatings-Sparte bedeutet zwar einen strategischen Umbruch für den Konzern, doch der Standort Hiltrup soll auch unter dem neuen Eigentümer seinen Betrieb unverändert fortsetzen.