
Münster, Herten, Coesfeld/AI. Die Bezirksregierung Münster hat jetzt ein umfassendes betriebliches Klimaschutzkonzept erstellt, mit dem sie bis zum Jahr 2030 bilanziell klimaneutral werden möchte. In dem Konzept werden bisherige Klimaschutzmaßnahmen gebündelt und zugleich neue, zukunftsweisende Ansätze entwickelt.
„Unser Ziel ist es, sämtliches Verwaltungshandeln grundsätzlich klimaneutral und ökologisch nachhaltig auszurichten. Wir sind uns als öffentliche Verwaltung auch unserer Vorbildfunktion bewusst und wollen dementsprechend handeln,“ erklärt Regierungspräsident Andreas Bothe.
Das Klimaschutzkonzept richtet sich an etwa 1.800 Beschäftigte in sieben Dienstgebäuden in Münster, Coesfeld und Herten. Es deckt die Themenfelder Energie, Mobilität, Flächenmanagement, Wasser, Abfall, Einkauf und Biodiversität ab. Ziel ist es, CO₂-Emissionen zu senken, Energie- und Stromverbrauch durch moderne Techniken zu reduzieren, Ressourcen zu schonen und Mitarbeitende für klimarelevante Themen zu sensibilisieren – sowie sie zur aktiven Mitgestaltung zu motivieren.
Die Behörde nutzt bereits 100 % Ökostrom und hat sämtliche Beleuchtung auf LED-Technik umgestellt. Zudem wurden zwei Photovoltaik-Anlagen auf Dienstgebäuden installiert – und zwei weitere sind bereits in Planung. Diese Maßnahmen senken den Energieverbrauch deutlich und tragen zum Klimaziel bei.
Durch eine kluge Kombination aus Homeoffice und strategischem Flächenmanagement reduziert die Behörde ihren ökologischen Fußabdruck und senkt zugleich die Betriebskosten. Konkrete Resultate: Kündigungen und Abmietungen führten zu einer Einsparung von über 2.600 qm Nutzfläche, etwa in Münster an der Weseler Straße und im Dienstgebäude in Herten.
Der Fuhrpark der Behörde ist zu 31 % mit E- oder Hybridfahrzeugen ausgestattet (aktuell 29 Fahrzeuge). Zusätzlich wurden bisher 37 E-Ladesäulen für Dienstfahrzeuge, Mitarbeitende und Besucher:innen an den Dienstgebäuden installiert. Dienstreisen sollen künftig möglichst durch Videokonferenzen ersetzt oder umweltfreundlich per ÖPNV, Dienst-E-Fahrzeugen, E-Bikes oder Fahrrädern erfolgen.
Zum Schutz der Artenvielfalt wurde ein Wildbienenhotel am Dienstgebäude am Domplatz aufgestellt. Auch die Begrünung der Tiefgarage unterstützt Bienen durch zusätzliche Nahrungsangebote in der Innenstadt. Außerdem sollen künftig ungenutzte Dachflächen auf ihre Eignung für Dachbegrünungen geprüft werden, um als natürliche Isolatoren zu wirken und Heiz- sowie Kühlenergie einzusparen.
Die Bezirksregierung kooperiert mit Partnern für Kreislaufwirtschaft – sie beteiligt sich an der Zoll-Auktion, um gebrauchtes Büromobiliar weiterzuverwenden und auszuschreiben. Außerdem werden IT-Geräte ausgesondert und etwa an Schulen weitergegeben, was deren Nutzungsdauer verlängert.
Beim Einkauf setzt die Behörde auf umweltfreundliche Materialien: So gibt es einen grünen Warenkorb mit nachfüllbaren Stiften oder Locher aus 100 % recyceltem Material. Zudem achtet sie beim Erwerb von technischen Geräten auf Energieeffizienz.
Zur Förderung des Bewusstseins werden Informationen rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit bereitgestellt. Zudem sind Mitmachaktionen geplant, um kleine Biotope auf Außenflächen gemeinsam zu gestalten.
Die Initiative steht im Rahmen der landesweiten Kampagne „missionE“, die für Energie, Effizienz, Einsparung und das Engagement jeder und jedes Einzelnen innerhalb der Landesverwaltung steht.