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Stadt Münster hebt Harz-Verbot auf: Weg frei zum leistungsorientierten Handball

Die Stadt Münster hebt das Harz-Verbot im Handball teilweise auf. Vier Hallen öffnen sich für den Einsatz – ein Schritt für mehr Leistungsorientierung im Handball Münster.
Sporthalle mit Handballtor und Ball – Symbolfoto. Quelle: PxHere / CC0

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Münster/AI. In Münsters Handball-Szene war es seit Jahren ein Dauerstreitthema: das Verbot von Harz in den Sporthallen. Viele Spielerinnen und Spieler fühlten sich dadurch im Nachteil, weil das Spiel ohne Haftmittel deutlich schwerer zu kontrollieren ist. Nun hat die Stadt Münster das Verbot teilweise aufgehoben – und macht damit den Weg frei für mehr Leistungsorientierung im lokalen Handball.

Vier Hallen öffnen sich für Harz

Ab sofort dürfen Handballerinnen und Handballer in vier städtischen Hallen wieder mit Harz spielen. Konkret betrifft das die Halle am Kinderhauser Schulzentrum, die Halle Ost, die Sporthalle des Hans-Böckler-Berufskollegs und die Halle an der Sentruper Höhe. Damit setzt die Stadt auf einen kontrollierten Versuch: Die Regelung ist zunächst auf ein Jahr befristet. Um die Reinigung der Hallen sicherzustellen, wurden eigens vier neue Maschinen angeschafft, die vor Ort eingesetzt werden.

Klare Grenzen, wer Harz nutzen darf

Allerdings gilt die Freigabe nicht für alle Teams. Zugelassen sind vor allem die höheren Spielklassen: Männerteams mehrerer Vereine, Frauen- und Männermannschaften eines großen Vereins, die A-Juniorinnen in der Regionalliga sowie die A-, B- und C-Jugend in den Oberligen. Teilweise ist der Einsatz von Harz in den Jugend-Qualifikationsturnieren ohnehin schon vorgeschrieben. Sollte ein Frauenteam künftig in die nächsthöhere Liga aufsteigen, wäre das Spielen mit Harz dort verpflichtend – eine Entwicklung, die durch die neue Regelung in Münster besser vorbereitet werden kann.

Ziel: Leistungsorientierten Handball sichern

Die Stadt begründet den Schritt mit dem Ziel, die Spielbedingungen zu verbessern und talentierte Spielerinnen und Spieler nicht länger an andere Standorte zu verlieren. Auch Stimmen aus der Handballszene selbst unterstützen die Entscheidung. Alexander Nolte, ehemaliger Spieler und heutiger Trainer beim ASV Senden, sieht darin eine große Chance: „In Münster hat in den vergangenen Jahren eine höherklassige Mannschaft gefehlt. Mit dieser Entscheidung wird wieder leistungsorientierter Handball möglich.“

Harz im Handball Münster – Chance und Herausforderung

Das Thema „Harz im Handball Münster“ bleibt dennoch umstritten. Befürworter verweisen auf die besseren technischen Möglichkeiten: Würfe werden präziser, das Spiel schneller, Pässe sicherer. Genau das macht den Reiz im professionellen Handball aus. Kritiker wiederum befürchten eine stärkere Belastung der Hallenböden sowie höhere Reinigungskosten. In anderen Städten wird Harz deshalb nach wie vor nicht zugelassen. Münster setzt nun bewusst auf einen Mittelweg: Leistung fördern, ohne die Nachteile aus den Augen zu verlieren.

 

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