
Deutschland und die Slowakei stehen in der Qualifikationsgruppe A punktgleich an der Spitze des Tableaus. Beide Mannschaften haben nach fünf Spieltagen zwölf Zähler gesammelt. Deutschland führt jedoch aufgrund der besseren Tordifferenz von 10:3, während die Slowakei auf 6:2 Treffer kommt. Diese Konstellation sorgt dafür, dass bereits ein Unentschieden reichen würde, um den Gruppensieg abzusichern und das Ticket für die Weltmeisterschaft 2026 ohne Umwege zu lösen. Gespielt wird am Abend in der Leipziger Arena, Anstoß ist um 20.45 Uhr, übertragen wird die Partie im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
Im Hinspiel hatte Deutschland den bislang einzigen Rückschlag der Qualifikation erlebt. Die Mannschaft unterlag damals in Bratislava mit 0:2 und fand erst in den folgenden Partien zu stabilerer Form zurück. Seitdem gelangen vier Siege, die zwar nicht in allen Phasen überzeugend, aber ergebnistechnisch wichtig waren. Die Slowakei wiederum gewann vier ihrer fünf Spiele und präsentierte sich defensiv äußerst kompakt. Beide Teams haben den Einzug in die Play-offs bereits sicher, doch der direkte Platz bei der Endrunde ist nur für den Gruppensieger reserviert.
Die Ausgangslage für das deutsche Team ist rechnerisch klar. Bleibt die Mannschaft mindestens punktgleich, bleibt sie aufgrund der besseren Tordifferenz in jedem Fall Tabellenführer. Ein Remis würde damit genügen, um die direkte Qualifikation zu erreichen. Die Mannschaft müsste jedoch bei einer Niederlage den Umweg über die Play-offs im März 2026 antreten. Diese finden in einem kompakten K.-o.-Format statt, bei dem nur ein Halbfinale und ein Finale gespielt werden. Ein einziger Ausrutscher würde dann das Ende aller WM-Hoffnungen bedeuten.
Im Lager des Deutschen Fußball-Bundes ist man sich der Bedeutung der Partie bewusst. Die Mannschaft hat in den vergangenen Monaten defensiv an Stabilität gewonnen, blieb in den letzten vier Spielen jeweils siegreich und kassierte in diesen Partien nur ein einziges Gegentor. Gleichzeitig haperte es in einigen Phasen am Tempo und an klaren Offensivstrukturen. Der Druck, nicht erneut in Rückstand zum Spielrhythmus zu kommen, ist entsprechend hoch.
Die slowakische Auswahl hat nicht nur aufgrund des Sieges im Hinspiel Selbstvertrauen im Gepäck. Das Team spielt seit Monaten kompakt, verteidigt diszipliniert und setzt im richtigen Moment auf schnelle Vorstöße. Die EM 2024 hat zusätzlich gezeigt, dass die Mannschaft in intensiven Spielen bestehen kann. Ihre geringe Gegentorquote unterstreicht, dass nur wenige klare Chancen zugelassen werden. Die Rollenverteilung vor dem Spiel in Leipzig ist allerdings unterschiedlich: Deutschland trägt den Druck des Favoriten, während die Slowakei mit dem Bewusstsein antritt, nur mit einem Sieg vorbeiziehen zu können.
Ein Verpassen des Gruppensieges wäre für Deutschland vor allem im Hinblick auf die Planung schwierig. Statt einer direkten Vorbereitung auf die Endrunde müsste das Team in die Play-offs und dort in zwei Spielen bestehen, die jeweils ohne Rückspiel ausgetragen werden. Zudem würde Deutschland in der Gesamtauslosung der Weltmeisterschaft wahrscheinlich mit schlechteren Setzchancen antreten, was die spätere Gruppenzuteilung erschweren könnte. Sportlich wäre das Risiko also deutlich größer als heute, zumal die Historie zeigt, dass die Nationalmannschaft sich bislang noch nie sportlich für eine Weltmeisterschaft nicht qualifiziert hat.
Aus deutscher Sicht liegt der Fokus deshalb klar auf einem konzentrierten Auftritt, der die eigenen Stärken ausspielt und nicht erneut in die Schwierigkeiten des Hinspiels gerät. Die Mannschaft weiß, dass ein kontrolliertes, strukturiertes Spiel genügt, um das dringend benötigte Ergebnis einzufahren und die direkte Teilnahme abzusichern.