In Münster sollte ein Vortrag zum Thema „Was ist Antisemitismus?“ im städtischen Bennohaus stattfinden, doch die Pläne wurden abrupt gestoppt. Die Veranstalter, darunter die Gruppierungen „Palästina Antikolonial“, „Revolutionäre Linke“ und „Jüdische Stimme“, standen selbst unter Kritik wegen Antisemitismus-Vorwürfen. Das Bennohaus entschied sich gegen die Veranstaltung und informierte die Veranstalter über ihre Entscheidung.
Die Absage löste eine hitzige Debatte aus, insbesondere auf sozialen Netzwerken. „Palästina Antikolonial“ reagierte empört und behauptete auf Instagram, das Bennohaus würde Juden ausschließen. Sie sprachen auch von einer deutschlandweiten Zensur pro-palästinensischer Stimmen. Das Bennohaus wies diese Anschuldigungen als falsch zurück und betonte seine Unabhängigkeit sowie die Ablehnung antisemitischer Ressentiments. Konkret hieß es: „Auf Nachfrage erklärten wir, dass das Bennohaus keinen Raum biete kann für Gruppierungen oder Veranstaltende, die in der Kritik stehen, antisemitisch zu sein.“
Die „Jüdische Stimme“, die die BDS-Kampagne gegen Israel unterstützt und als antisemitisch betrachtet wird, war ebenfalls an der Organisation beteiligt. Bereits der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland äußerte sich zu der Vereinigung: „„Der Verein ‚Jüdische Stimme‘ irrlichtert zwischen Israelhass und Terrorismusverharmlosung. Von ihm ist kein konstruktiver Beitrag zur Befriedung gesellschaftlicher Konflikte zu erwarten. Nicht erst seit dem 7. Oktober steht der Verein an der Seite antisemitischer Aufrührer in Deutschland und beteiligt sich an ihren Demonstrationen.“
Trotz der Absage im Bennohaus bleibt „Palästina Antikolonial“ entschlossen, den Vortrag an einem anderen Ort durchzuführen. Sie kündigten an, Details zu einem späteren Zeitpunkt bekanntzugeben, was die Fortsetzung der Diskussion über das heikle Thema Antisemitismus und die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland zeigt.