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Großer Finanzskandal in Münsteraner Kita

Die Erhöhung der Versorgungsquote in Sachen Kitas in Münster ist ein wichtiger Schritt, doch der Fachkräftemangel bleibt eine Herausforderung. Erfahren Sie mehr über die aktuelle Situation und Lösungsansätze.
Foto: La-Rel Easter auf Unsplash

Ermittlungen gegen früheren Vereinsvorsitzenden

Die Staatsanwaltschaft Münster ermittelt gegen den ehemaligen Vorsitzenden einer integrativen Kindertagesstätte. Der Beschuldigte soll rund 700.000 Euro aus der Vereinskasse unterschlagen haben.

Große Lücke in der Vereinskasse

Die integrative Kindertagesstätte im „Heinrich-Piepmeyer-Haus“ in Münster betreut rund 70 Kinder, viele davon mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen. Doch aktuell klafft eine große Lücke in der Vereinskasse, wie der leitende Staatsanwalt betont. Nur noch 52 Euro seien auf dem Vereinskonto verblieben.

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Fragwürdige Finanzgeschäfte

Der frühere Vereinsvorsitzende, ein Lehrer aus Münster, schlug dem Vorstand vor, Vereinsgelder auf ein anderes Konto zu transferieren, um höhere Zinserträge zu erzielen. Die Eltern im Vorstand stimmten dem Plan zu. Allerdings überwies der Beschuldigte tatsächlich rund 670.000 Euro auf ein Privatkonto und nutzte das Geld für private Zwecke. Weitere 30.000 Euro soll er direkt vom Vereinskonto für persönliche Ausgaben abgezweigt haben.

Außerordentliche Mitgliederversammlung

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurden die Vereinsmitglieder über die Vorwürfe informiert. Das Protokoll, das einer regionalen Rundfunkanstalt vorliegt, spricht von einer „hohen kriminellen Energie“ des Beschuldigten. Er soll mit der Bitte um Ausweiskopien vorgetäuscht haben, dass auch der zweite Vorsitzende des Vereins Zugang zu dem neuen Konto habe, wodurch das Vier-Augen-Prinzip umgangen wurde.

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Keine Stellungnahme des Beschuldigten

Der Beschuldigte selbst hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert und verweist auf seinen Anwalt. Dieser erklärte auf Anfrage lediglich, dass er zum jetzigen Zeitpunkt keinen Kommentar abgeben könne.

Hausdurchsuchung und Vermögenssicherung

Die Staatsanwaltschaft hat im März das Privathaus des Beschuldigten durchsuchen lassen und dabei unter anderem ein Privatfahrzeug sichergestellt. Dies geschah zur Vermögenssicherung, so der leitende Staatsanwalt. Bei dieser Gelegenheit erklärte der Beschuldigte, er habe das Geld in hochspekulative Aktien investiert. Den Vereinsmitgliedern habe er dies verschwiegen, da er glaubte, dass sie dies nicht gutheißen würden.

Desaster für die Kita

Der Vorfall hat erhebliche Auswirkungen auf den Betrieb der Kita. Laut Protokoll der Mitgliederversammlung ist das Tagesgeschäft derzeit angespannt. Dringende Sanierungsmaßnahmen, wie etwa die Renovierung des Spielplatzes, müssen vertagt werden.