Ein Comic, der seit seiner Veröffentlichung 2019 in den USA für Aufregung gesorgt hat, ist „Genderqueer“. Das Buch, das autobiografische Elemente aufgreift, erzählt die Geschichte einer Person, die sich als nichtbinär identifiziert. Der Comic thematisiert die Entdeckung der eigenen Identität und greift dabei auch intime Themen wie Masturbation und queeren Sex auf.
Die Autorin des Comics, die einen Master of Fine Arts im Fach Comiczeichnen erlangte, ist in Nordkalifornien aufgewachsen. Das Buch wurde aufgrund seiner offenen Darstellungen und Themen in zahlreichen amerikanischen Schulbibliotheken verboten und wurde in den Jahren 2021, 2022 und 2023 das meistverbotene Buch in den USA.
„Genderqueer“ wurde als problematisch eingestuft, weil es Themen anspricht, die manche Menschen als unangemessen für Jugendliche empfinden. Besonders die Darstellung von homo- und bisexuellen Beziehungen sowie von nichtbinären Identitäten hat konservative Kritiker auf den Plan gerufen. Sie bezeichnen die expliziten Zeichnungen als pornografisch und fordern, dass Eltern darüber entscheiden sollten, was ihre Kinder lesen dürfen.
Im Comic beschreibt die Hauptfigur ihre eigene Identitätsfindung als nichtbinär. Der Begriff „nichtbinär“ wird verwendet, um Menschen zu beschreiben, die sich weder eindeutig als männlich noch als weiblich identifizieren. Die Entdeckung dieser Begriffe war für die Figur eine Offenbarung, die ihr eine Welt der Möglichkeiten eröffnete.
„Genderqueer“ hat eine kontroverse Debatte über die Freiheit der Kunst und die Rechte von Eltern und Kindern entfacht. Während einige das Buch als wichtigen Beitrag zur Diskussion über Geschlechtsidentität betrachten, sehen andere es als schädlich und unangemessen. Die American Library Association hat das Buch drei Jahre in Folge als das meistangefochtene Buch in den USA gelistet.
Die Debatte um „Genderqueer“ zeigt, wie tief gespalten die amerikanische Gesellschaft in Fragen der Geschlechtsidentität und sexuellen Orientierung ist. Das Buch wurde sowohl für seine offene Darstellung als auch für seine mutige Thematisierung von Tabuthemen gelobt, doch es bleibt auch weiterhin ein Zankapfel in der Diskussion über Identität und Ausdruck.