Die Unterbringung von Flüchtlingen in Nordrhein-Westfalen steht vor einem bedeutenden Ausbau. NRW plant, die Kapazitäten in Landesunterkünften bis Ende 2024 auf 41.000 Plätze zu erhöhen. Bereits im April 2024 waren rund 34.000 Plätze verfügbar.
Im September wurden erste Schritte zur Erweiterung der Unterbringungsmöglichkeiten umgesetzt. In Weeze erhöhte eine zentrale Unterbringungseinrichtung ihre Kapazität um 240 Plätze. Eine Notunterkunft in Paderborn wurde um weitere 200 Plätze ausgebaut. Zusätzlich sind bis Ende 2024 neue Unterkünfte geplant. Darunter eine Notunterkunft in Hagen mit 800 Plätzen, eine in Selm mit 300 Plätzen sowie eine Erstaufnahmeeinrichtung in Bochum, die 750 Menschen Platz bieten soll.
Derzeit sind Erstaufnahmeeinrichtungen in NRW zu 33 Prozent ausgelastet. Zentrale Unterbringungseinrichtungen und Notunterkünfte erreichen eine Auslastung von 73 Prozent. Für das Jahr 2024 wird mit 45.000 bis 50.000 Asylsuchenden gerechnet. Zum Vergleich: Im Vorjahr stellten etwa 64.700 Menschen einen Asylantrag in NRW.
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine fanden fast 260.000 Geflüchtete aus der Ukraine Schutz in NRW. Hinzu kamen bis September 2024 knapp 36.000 Asylsuchende aus anderen Kriegs- und Krisenregionen. Hauptsächlich stammen sie aus Syrien, der Türkei und Afghanistan.
In NRW gibt es derzeit 56 Landesunterkünfte. Diese setzen sich aus fünf Erstaufnahmeeinrichtungen und 51 zentralen Unterbringungseinrichtungen sowie Notunterkünften zusammen. Die Vereinbarung zwischen Land und Kommunen sieht vor, die Kapazitäten kontinuierlich anzupassen, um die Herausforderungen der Unterbringung zu bewältigen.
Die geplanten Erweiterungen der Unterbringungsplätze in NRW sind eine wichtige Maßnahme, um den Bedürfnissen geflüchteter Menschen gerecht zu werden. Gleichzeitig sollen sie die Kommunen entlasten und eine effektive Unterbringung gewährleisten.