Trotz politischer Anstrengungen bleibt der Lehrkräftemangel in Nordrhein-Westfalen ein ungelöstes Problem. Zwar wurden seit Dezember 2022 insgesamt 5.689 zusätzliche Stellen geschaffen, doch die Realität zeichnet ein düsteres Bild. Von den 162.711 Stellen an Schulen (Stand: Dezember 2024) sind immer noch 8.049 unbesetzt – fast genauso viele wie zwei Jahre zuvor.
Seit Ende 2022 wurden knapp 12.000 neue Personen eingestellt, darunter über 10.000 Lehrkräfte. Dennoch bleibt der Bedarf durch steigende Schülerzahlen, Ganztagsausbau und Inklusion ungebrochen hoch. Die Zahl der offenen Stellen zeigt, dass die Maßnahmen nicht mit den Anforderungen Schritt halten können. Auch zusätzliche Berufsgruppen wie Schulsozialarbeiter und Verwaltungsassistenten konnten die Krise bisher kaum entschärfen.
Die Bemühungen, den Lehrerberuf attraktiver zu machen, zeigen zwar erste Erfolge, doch sie reichen bei weitem nicht aus. Im Jahr 2024 begannen 6.636 Lehramtsanwärterinnen und -anwärter ihren Vorbereitungsdienst – der höchste Wert in zehn Jahren. Doch trotz steigender Bewerberzahlen bleibt die Besetzung der Stellen eine Mammutaufgabe. Selbst mit zusätzlichen Studienplätzen und Stipendienprogrammen wie dem „Lehramtsstipendium Ruhr“ ist der Lehrkräftemangel kaum zu bewältigen.
Nordrhein-Westfalen hat ein Handlungskonzept mit 34 Maßnahmen vorgestellt, um die Unterrichtsversorgung zu sichern. Dazu gehören 465 neue Studienplätze für Grund- und Sonderpädagogik sowie Kampagnen wie „Was ist deine Lehrkraft“, die über 500.000 Website-Aufrufe generierten. Trotzdem sinkt die Zahl der Lehrkräfte in voraussetzungsloser Teilzeit nur langsam, und kurzfristige Abordnungen reichen nicht aus, um den akuten Bedarf zu decken.
Die Halbjahresberichte zur Unterrichtsversorgung zeigen ein stagnierendes Bild. Trotz aller Maßnahmen bleibt das Ziel, faire Bildungschancen für alle Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten, in weiter Ferne. Schulen in sozial benachteiligten Regionen sind besonders betroffen und kämpfen weiterhin mit erheblichen Defiziten.