Die Inflation in Deutschland hat sich im Jahr 2024 deutlich beruhigt. Mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,2 % liegt sie weit unter den Spitzenwerten der Vorjahre, wie etwa 8,8 % im Herbst 2022. Die Monatsraten bewegten sich im letzten Quartal des Jahres leicht aufwärts, mit 2,0 % im Oktober, 2,2 % im November und 2,6 % im Dezember.
Während die durchschnittliche Inflationsrate 2024 stabil blieb, wird für 2025 eine leichte Erhöhung erwartet. Prognosen gehen von einer Rate knapp über 2 % aus. Hauptursachen sind steigende CO₂-Preise, die Benzin, Heizöl und Gas verteuern, sowie eine Preiserhöhung beim Deutschlandticket. Die Europäische Zentralbank (EZB) verfolgt weiterhin ihr Ziel, die Inflation im Euroraum mittelfristig auf 2,0 % zu stabilisieren.
Angekündigte Zölle der USA auf europäische Produkte stellen ein erhebliches Risiko dar. Sie könnten die Preise für Konsumgüter verteuern, besonders für Deutschland als Exportnation. Gegenmaßnahmen der EU könnten ebenfalls Auswirkungen auf die Inflation haben.
Hohe Lohnforderungen, insbesondere in der Dienstleistungsbranche, sind ein weiterer Treiber. Beschäftigte fordern Gehaltserhöhungen, um den Wegfall der Inflationsausgleichsprämie zu kompensieren. Dies könnte die Kosten für Dienstleistungen weiter steigen lassen.
Eine moderat niedrige Inflation kann den Konsum ankurbeln. Geringere Ausgaben für Grundbedürfnisse lassen mehr Spielraum für andere Konsumausgaben, was der Wirtschaft zugutekommen könnte.
Trotz der stabilisierten Inflationsrate bleibt die wirtschaftliche Lage angespannt. Die privaten Konsumausgaben tragen kaum zum Wachstum bei, und das Wirtschaftswachstum 2025 wird mit 0,2 bis 0,4 % nur minimal ausfallen. Hohe Preise für Nahrungsmittel und Dienstleistungen bremsen die Erholung zusätzlich.