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Über 2000 Demonstranten: Massenprotest in Münster gegen CDU und AfD

In Münster protestierten Tausende gegen die CDU-Abstimmung mit der AfD. Die Demonstration zog starke Reaktionen nach sich. Nach einer ersten Großdemo in Münster wurde eine zweite Kundgebung gegen die CDU-Abstimmung zu Migrationsfragen angekündigt.
Foto: David Olef

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Am 30. Januar 2025 versammelten sich in Münster laut Angaben der Polizei 2.800 Menschen vor dem CDU-Büro in der Mauritzstraße 4-6. Anlass war eine Abstimmung im Bundestag zur Migrationspolitik, bei der die CDU mit der AfD stimmte. Die Demonstration gegen CDU und AfD in Münster richtete sich gegen diesen Schulterschluss und zog starke politische Reaktionen nach sich.

Warum kam es zur Demonstration gegen CDU und AfD in Münster?

Der Protest wurde durch einen Antrag im Bundestag ausgelöst, den CDU und CSU eingebracht hatten. Dieser Antrag forderte verschärfte Maßnahmen in der Migrationspolitik, darunter:

  • Zurückweisungen an deutschen Grenzen
  • Einreiseverbot für Asylbewerber
  • Einschränkungen beim Familiennachzug
  • Mehr Befugnisse für die Bundespolizei

Obwohl der Antrag rechtlich nicht bindend ist, wurde er mit den Stimmen der AfD und FDP angenommen. Das sorgte für Empörung, insbesondere in Münster.

Ablauf der Proteste in Münster

Die Demonstration gegen CDU und AfD in Münster wurde zunächst als Mahnwache angekündigt. Sie begann um 16:30 Uhr vor dem CDU-Büro. Laut Polizei versammelten sich rund 2800 Menschen, während die Veranstalter von etwa 2000 Teilnehmenden sprachen.

Hauptkritikpunkt der Demonstrierenden: Die CDU habe die sogenannte „Brandmauer“ zur AfD eingerissen. Viele Protestierende riefen lautstark „Schämt euch!“ und „Nie wieder Faschismus“ in Richtung des Gebäudes.

Verkehrschaos durch Demonstration

Die Proteste führten zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Die Bushaltestelle Bült wurde nicht mehr angefahren, und die Polizei riet, den Bereich großräumig zu meiden.

Redner und politische Reaktionen

Mehrere bekannte Redner traten bei der Kundgebung auf:

  • Martina Salina, Vertreterin des Integrationsrats
  • Carsten Peters, Sprecher des Bündnisses „Keinen Meter den Nazis“
  • Bernd Drücke, Aktivist des Freundeskreises Paul Wulf

Die politische Reaktion auf die Abstimmung fiel unterschiedlich aus. SPD, Grüne und Die Linke lehnten den Antrag entschieden ab. FDP, AfD und BSW signalisierten Zustimmung. Unklar bleibt, ob der Antrag im Bundesrat eine Mehrheit findet.

Münster gespalten: Was bedeutet die Abstimmung für die Stadt?

In Münster hat die Entscheidung für eine tiefe politische Spaltung gesorgt. Die Bundestagsabgeordneten der Region stehen unter Druck, insbesondere die CDU. Die Demonstrierenden forderten eine klare Abgrenzung von der AfD. Auch die Grünen äußerten sich ähnlich in einem offenen Brief.

Die nächste Abstimmung zu einem verbindlichen Gesetz ist für den 31. Januar 2025 angesetzt. Die Debatte über die Migrationspolitik wird in Münster und deutschlandweit weitergehen.