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NWL übernimmt die Eurobahn für einen symbolischen Euro – Rettung oder Risiko?

Erfahren Sie, wie die Eurobahn ihren Fahrplan aufgrund akuten Personalmangels reduziert hat und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Situation zu verbessern. Der NWL übernimmt die Eurobahn für einen symbolischen Euro. Die Rettung soll den Bahnverkehr stabilisieren, doch finanzielle Risiken bleiben.
Foto: Erich Westendarp

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Die Zukunft der Eurobahn scheint gesichert: Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) übernimmt die Eurobahn für einen symbolischen Euro. Ziel ist es, den Schienenpersonennahverkehr in Westfalen zu stabilisieren und den Betrieb langfristig zu sichern. Die finanziellen Herausforderungen bleiben jedoch bestehen.

Genehmigung der Übernahme steht noch aus

Die beteiligten Kreistage und Stadträte haben der Übernahme bereits zugestimmt. Nun fehlt noch die Genehmigung der Bezirksregierung Arnsberg. Sollte diese erteilt werden, könnte der NWL bereits ab April 2025 alleiniger Eigentümer der Eurobahn werden.

Warum steht die Eurobahn zum Verkauf?

Die Eurobahn ist seit 2022 ohne Eigentümer. Grund dafür ist der Rückzug der französischen Muttergesellschaft Keolis, die sich aufgrund finanzieller Schwierigkeiten aus dem deutschen Markt verabschiedet hat. Die Folgen für den Bahnbetrieb in Westfalen waren gravierend:

  • Steigende Energiekosten und Fachkräftemangel führten zur finanziellen Schieflage.
  • Hohe Zugausfälle und reduzierte Fahrpläne verschärften die Probleme.
  • Vertragsstrafen für nicht erbrachte Leistungen belasteten das Unternehmen zusätzlich.

Ziele der Übernahme

Die NWL übernimmt die Eurobahn für einen symbolischen Euro, um den Betrieb langfristig zu stabilisieren. Die wichtigsten Ziele dabei sind:

  • Sicherstellung eines zuverlässigen Zugverkehrs für die Fahrgäste.
  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen, um neue Lokführer und Mitarbeitende zu gewinnen.
  • Suche nach einem neuen Investor bis spätestens 2027.

Die Verantwortlichen hoffen, dass die Eurobahn nach der Übergangsphase wieder wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen kann.

Skepsis in den Städten und Kreisen

Obwohl Städte und Kreise im NWL-Gebiet die Übernahme unterstützen, bleibt Skepsis bestehen. Viele betrachten den Schritt als alternativlos, befürchten aber hohe finanzielle Verluste. Ohne Unterstützung durch das Land NRW könnte die Sanierung der Eurobahn eine enorme Belastung für den Zweckverband und die beteiligten Kommunen werden. Eine finanzielle Zusage des Landes steht jedoch noch aus.

Zukunft der Eurobahn bleibt ungewiss

Die NWL übernimmt die Eurobahn für einen symbolischen Euro, doch die langfristige Entwicklung bleibt unsicher. Während die Übernahme den drohenden Kollaps des Nahverkehrs verhindert, müssen nachhaltige Lösungen für den wirtschaftlichen Betrieb gefunden werden. Entscheidend wird sein, ob neue Investoren und politische Unterstützung gewonnen werden können.