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Die Missbrauchsvorwürfe gegen einen ehemaligen Spiritual der Loburg in Ostbevern im Bistum Münster weiten sich aus. Weitere Betroffene melden sich beim Bistum und berichten von sexuellen Übergriffen sowie grenzüberschreitendem Verhalten durch den beschuldigten Priester. Bereits Mitte Januar hatte das Bistum reagiert und dem Geistlichen alle priesterlichen und seelsorglichen Tätigkeiten untersagt. Die neuen Meldungen werfen erneut ein Schlaglicht auf die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche.
Die bekannt gewordenen Fälle sollen sich in den Jahren 2000 und 2001 an der Loburg, einem Gymnasium in Ostbevern, ereignet haben. Eine betroffene Person hatte sich bereits früher gemeldet und im Rahmen eines kirchlichen Anerkennungsverfahrens eine finanzielle Entschädigung erhalten. Nun berichten zwei weitere Personen von ähnlichen Erlebnissen, möchten aber anonym bleiben.
Das Bistum Münster hat eine dieser Meldungen mit Zustimmung der betroffenen Person an die Staatsanwaltschaft weitergegeben. Ob strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet werden, bleibt derzeit offen. Da die Vorfälle über 20 Jahre zurückliegen, könnten mögliche Straftaten bereits verjährt sein.
Das Bistum Münster hat Mitte Januar auf die Vorwürfe reagiert und dem Priester sämtliche priesterlichen und seelsorglichen Aufgaben untersagt. Damit darf er keine Gottesdienste mehr leiten und keine pastoralen Tätigkeiten mehr ausüben. Diese Maßnahme erfolgt unabhängig von möglichen strafrechtlichen Konsequenzen und entspricht den kirchlichen Richtlinien im Umgang mit Missbrauchsvorwürfen.
Der beschuldigte Priester war zuletzt als Pastor in Beckum tätig. Ob es auch aus dieser Zeit Vorwürfe gegen ihn gibt, ist derzeit nicht bekannt.
Die neuen Vorwürfe werfen erneut Fragen zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen innerhalb der katholischen Kirche auf. Obwohl das Bistum Münster betont, transparent mit den Fällen umzugehen, bleibt die Kritik an früheren Versäumnissen bestehen. In der Vergangenheit wurde immer wieder bemängelt, dass Missbrauchstäter zu lange geschützt wurden und Betroffene erst spät Gehör fanden.
Die katholische Kirche steht weiterhin in der Verantwortung, Missbrauchsfälle konsequent aufzuarbeiten und Präventionsmaßnahmen zu verstärken. Das erneute Auftauchen neuer Meldungen zeigt, dass längst nicht alle Fälle bekannt oder aufgeklärt sind.
Menschen, die selbst Opfer sexuellen Missbrauchs oder grenzüberschreitenden Verhaltens geworden sind, können sich an das Bistum Münster oder unabhängige Beratungsstellen wenden. Die Kontaktaufnahme ist anonym möglich, und Betroffene erhalten Unterstützung bei der Aufarbeitung ihrer Erlebnisse.
Ob sich in den kommenden Wochen weitere Betroffene melden oder strafrechtliche Schritte folgen, bleibt abzuwarten. Die neuen Berichte unterstreichen jedoch, wie wichtig eine lückenlose Aufklärung und ein sensibler Umgang mit Missbrauchsopfern sind.