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Streit um Straßenumbenennungen in Münster spitzt sich zu

Die Stadt Münster schützt das Historische Rathaus am Prinzipalmarkt durch Videoüberwachung vor Vandalismus und wahrt die kulturelle Bedeutung des Gebäudes. Münster passt Gebühren für 2025 an: Abwasser, Straßenreinigung und Buspreise teurer. Abfallgebühren stabil. Bezahlkarte für Geflüchtete abgelehnt. Der Haushaltsplan 2025 für die Stadt Münster ist genehmigt. Erfahre mehr über steigende Sozialkosten, Maßnahmen und Investitionen. Die Debatte um Straßenumbenennungen in Münster spitzt sich zu. CDU lehnt Änderungen ab, während die Grünen auf Bürgerbeteiligung und Aufarbeitung setzen.

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Die Diskussion um Straßenumbenennungen in Münster sorgt für politischen Streit. Während die Grünen einen intensiven Bürgerdialog loben, lehnt die CDU weitere Umbenennungen strikt ab. Hintergrund ist die geplante Neubewertung historisch belasteter Straßennamen, die im Stadtrat erneut zur Debatte steht. Die CDU sieht darin eine ideologisch motivierte Maßnahme, während die Grünen den demokratischen Austausch betonen.

CDU: Straßenumbenennungen sind unnötig und bürgerfern

Die CDU-Fraktion lehnt Straßenumbenennungen in Münster ab und verweist auf eine frühere Ratsentscheidung aus dem Jahr 2012. Damals einigte sich der Stadtrat darauf, nach der Umbenennung des Hindenburgplatzes in Schlossplatz keine weiteren Straßen umzubenennen. Laut CDU-Fraktionschef Stefan Weber werde dieser Beschluss nun ohne Not von Grünen, SPD und Volt ignoriert. Die Partei kritisiert außerdem, dass Vertreter der Ratsmehrheit auf Informationsveranstaltungen „arrogant von oben herab“ mit Bürgerinnen und Bürgern diskutiert hätten.

Die CDU beschloss am Montagabend, dass sie einer Umbenennung nur zustimmen werde, wenn alle betroffenen Hauseigentümer und Anwohner einverstanden sind. „Alles andere wäre unangemessen und nicht bürgernah“, so Weber. Die Fraktion hält es für ausreichend, die geschichtlichen Hintergründe einzelner Straßennamen durch Informationstafeln oder Begleitmaterial aufzuarbeiten, anstatt Namen zu ändern.

Grüne verteidigen Straßenumbenennungen als wichtigen Teil der Aufarbeitung

Die Grünen in der Bezirksvertretung Münster-Mitte sehen die geplanten Straßenumbenennungen in Münster als Chance zur historischen Aufarbeitung. Sie betonen die hohe Bürgerbeteiligung an den Informationsveranstaltungen und sehen darin ein Zeichen für das große Interesse der Menschen an dem Thema. „Der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern bleibt für uns ein essenzieller Bestandteil demokratischer Entscheidungsprozesse“, erklärte Fraktionsvorsitzende Gina Auer.

Laut Grünen sei eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit notwendig, um den öffentlichen Raum angemessen zu gestalten. Stellvertretender Fraktionsvorsitzender Guido Blanqué betonte, dass die Grünen die Rückmeldungen aus der Bürgerschaft ernst nehmen und die Ergebnisse der Versammlungen sorgfältig auswerten werden.

Entscheidung über Straßenumbenennungen in Münster fällt im April

Die endgültige Entscheidung über die Straßenumbenennungen in Münster soll am 8. April in der Bezirksvertretung getroffen werden. Die Grünen haben angekündigt, bis dahin die gewonnenen Erkenntnisse aus den Diskussionen mit anderen Fraktionen zu beraten. Sie setzen sich für eine transparente Debatte und eine sachliche Bewertung der historischen Zusammenhänge ein.

Die CDU hingegen sieht in den aktuellen Plänen einen Bruch früherer Vereinbarungen und hält die Umbenennungen für nicht notwendig. Ob der Rat am Ende eine Umbenennung beschließt oder sich gegen weitere Änderungen entscheidet, bleibt offen.