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Straßenumbenennungen in Münster: CDU fordert Mitsprache der Anwohner

Die Straßen „Auf dem Dorn“ in Roxel erhalten neue Namen: „Alte Schulstraße“ und „Am Mühlenkamp“. Erfahre die Hintergründe der Entscheidung.
Andrew Pons

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Die Debatte um Straßenumbenennungen in Münster wird kontrovers geführt. Im Mittelpunkt steht die Kritik der CDU-Fraktion im Stadtrat, die betont, dass Anwohner und Hauseigentümer bei solchen Entscheidungen ein Mitspracherecht haben müssen. CDU-Fraktionsvorsitzender Stefan Weber erklärte, die Partei sehe keine Notwendigkeit für eine Umbenennungswelle. Zudem habe die CDU durchgesetzt, dass keine Umbenennung ohne die Befragung der Betroffenen beschlossen wird.

Die Stadt Münster hat Leitlinien verabschiedet, die das Votum der Anwohner in die Entscheidungsfindung einbeziehen. Für die CDU ist dies ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass die Anliegen der Bürger nicht ignoriert werden.

Straßenumbenennungen: Die historische Dimension

Die CDU betont, dass die Aufarbeitung historischer Zusammenhänge wichtiger sei als das reine Umbenennen von Straßen. Stefan Weber erklärte, es sei politisch nicht sinnvoll, gegen den Willen der Anlieger vorzugehen. Die Partei erinnert zudem an den Konsens aus dem Jahr 2012, als der Hindenburgplatz in Schlossplatz umbenannt wurde. Damals herrschte Einigkeit, das Thema abzuschließen. CDU-Ratsherr Stefan Leschniok kritisiert, dass Grüne, SPD und Volt dieses Kapitel wieder geöffnet hätten. Er sieht darin eine unnötige Provokation, die die Akzeptanz solcher Maßnahmen gefährden könnte.

Diese Straßennamen stehen zur Diskussion

Aktuell stehen in Münster mehrere Straßennamen zur Debatte. Sie wurden von den Bezirksvertretungen in die Diskussion eingebracht. Betroffen sind unter anderem die Andreas-Hofer-Straße, die Manfred-von-Richthofen-Straße und die Ostmarkstraße. Weitere Straßen, die zur Diskussion stehen, sind die Admiral-Scheer-Straße, die Langemarckstraße und die Tannenbergstraße. Auch die Heideggerstraße sowie der Lüderitzweg und der Woermannweg werden geprüft.

Bürgerbeteiligung durch Informationsveranstaltungen

Um die Anwohner frühzeitig in den Entscheidungsprozess einzubinden, plant die Stadt Münster mehrere Informationsveranstaltungen. Dort sollen Bürger über die Hintergründe der Straßennamen und mögliche Umbenennungen informiert werden. Die CDU begrüßt diesen Ansatz, bleibt jedoch bei ihrer Forderung, dass die Meinung der Betroffenen oberste Priorität haben muss.

Die Rolle der Verfahrensleitlinien

Die neuen Verfahrensleitlinien der Stadt Münster sollen Transparenz schaffen. Historische Hintergründe der Straßennamen sollen erklärt und in die Entscheidungsfindung eingebunden werden. Für die CDU ist dies ein notwendiger Schritt, um die Diskussion sachlich zu führen. Gleichzeitig mahnt die Partei, dass die Belastungen für die Anwohner berücksichtigt werden müssen. Adressänderungen können nicht nur bürokratischen Aufwand bedeuten, sondern auch finanzielle Folgen haben.

Warum die Debatte Münster spaltet

Straßenumbenennungen sind ein emotionales Thema. Viele Bürger fühlen sich durch die Debatte verunsichert. Die CDU warnt davor, den sozialen Frieden zu gefährden, indem Entscheidungen über die Köpfe der Menschen hinweg getroffen werden. Mit den geplanten Veranstaltungen versucht die Stadt Münster, die Bürger zu informieren und in den Prozess einzubinden. Ob dies die Kritiker beruhigen wird, bleibt abzuwarten.

Transparenter Dialog als Schlüssel

Die Diskussion um Straßenumbenennungen zeigt, wie wichtig ein transparenter Dialog mit den Anwohnern ist. Die CDU sieht sich in ihrer Kritik bestätigt und fordert weiterhin, dass die Anliegen der Betroffenen ernst genommen werden. Für weitere Informationen und die Anmeldung zu den Veranstaltungen stellt die Stadt Münster eine zentrale Anlaufstelle bereit: Straßenumbenennungen in Münster.