Provinzial Logo
Consident.de

Neues Regenwasserpumpwerk im Kreuzviertel: Münster plant Schutz vor Starkregen

Münster plant ein Regenwasserpumpwerk im Kreuzviertel, um die Stadt besser vor Starkregen und Überflutungen zu schützen.
Foto: Stadt Münster/Patrick Schulte

Teilen:

Angesichts zunehmender Wetterextreme will die Stadt Münster frühzeitig vorsorgen und plant den Bau eines neuen Regenwasserpumpwerks im Kreuzviertel. Das dicht besiedelte Wohnviertel gilt als besonders gefährdet, wenn starker Regen innerhalb kurzer Zeit auf die Kanalisation trifft. Vor allem an der Kreuzung Kanalstraße / Lublinring – dem tiefsten Punkt des Einzugsgebiets – staut sich das Wasser regelmäßig. Der geplante Standort für das neue Pumpwerk liegt daher genau dort, wo die Belastung bei Unwettern am größten ist. Die Stadt will an diesem neuralgischen Punkt gezielt für Entlastung sorgen.

Entscheidung im Mai – Baubeginn ab 2026 vorgesehen

Der politische Startschuss für das Projekt soll am 13. Mai 2025 im Ausschuss für Umweltschutz, Klimaschutz und Bauwesen erfolgen. Bei einem positiven Votum könnte der Bau bereits Mitte 2026 beginnen. Für die Umsetzung rechnet die Stadt mit einer Bauzeit von rund drei Jahren. Die Investitionskosten liegen bei etwa 5,2 Millionen Euro – eine Summe, die Münster als langfristige Klimaanpassungsmaßnahme versteht. Mit dem neuen Pumpwerk will die Stadt ein deutliches Zeichen setzen: Der Schutz vor Starkregen und Überflutung hat Priorität und wird aktiv angegangen.

Starke Technik für extreme Wetterlagen

Kernstück des Bauvorhabens sind drei moderne Schneckenpumpen, die das gesammelte Regenwasser auch bei hohen Pegelständen in die Münstersche Aa ableiten können. Jede dieser Pumpen ist in der Lage, bis zu sechs Kubikmeter Wasser pro Sekunde zu fördern – das entspricht dem Volumen eines durchschnittlichen Schwimmbeckens in weniger als zwei Minuten. Ergänzt wird die Technik durch ein Betriebsgebäude, das in etwa die Ausmaße eines Mehrfamilienhauses samt Doppelgarage haben wird. Für das Bauwerk müssen jedoch auch bestehende Parkplätze weichen. Wie das Umfeld nach Fertigstellung gestaltet wird, ist derzeit noch offen und soll im Rahmen der weiteren Planung entschieden werden.

Mehr als nur ein einzelnes Bauprojekt

Das Regenwasserpumpwerk ist Teil eines umfassenden Hochwasserschutzkonzepts für das Kreuzviertel. Die Maßnahme ist eingebettet in eine dreistufige Strategie: Neben dem Bau des Pumpwerks selbst ist ein abschnittsweiser Ausbau der Regenkanalisation vorgesehen. Zudem sollen weitere Eingriffe an der Münsterschen Aa dafür sorgen, dass die vorhandenen Entwässerungssysteme deutlich entlastet werden. Die Kombination aus technischer Infrastruktur und naturnahen Maßnahmen soll künftig dafür sorgen, dass auch extreme Wetterlagen besser abgefangen werden können.

Dialog mit Bürgern und Fachbehörden als Schlüssel

Damit das Projekt von Beginn an auf breite Akzeptanz stößt, setzt die Stadt auf eine transparente Kommunikation. Ein begleitender Kommunikationsplan soll dafür sorgen, dass Anwohner und Interessierte während der gesamten Planungs- und Bauzeit gut informiert bleiben. Auch die Zusammenarbeit mit Umweltbehörden und der Stadtplanung spielt eine wichtige Rolle. Denn für einen wirksamen Überflutungsschutz braucht es mehr als nur Technik – auch bauliche Anpassungen an Gebäuden und ein verantwortungsbewusstes Verhalten der Bevölkerung sind Teil des Konzepts.

Mit dem geplanten Regenwasserpumpwerk im Kreuzviertel stellt sich Münster aktiv den Herausforderungen des Klimawandels – und investiert in eine sichere, zukunftsfähige Infrastruktur für kommende Generationen.

Teilen:

Münster Map
Route anzeigen

Mehr Beiträge: