
Die Entscheidung über die Bauvorhaben an der Kanalstraße und am Lublinring steht kurz bevor. Drei umfangreiche Maßnahmen sollen den Verkehr, die Sicherheit und die Infrastruktur im Bereich zwischen Kanalstraße und Lublinring grundlegend verbessern. Der Baubeginn ist für den Sommer 2026 geplant. Die Fertigstellung wird frühestens ab dem Jahr 2031 erwartet. Noch bis Juni 2025 entscheidet die Politik über die entsprechenden Vorlagen. Die Entscheidung betrifft zentrale Verkehrsknotenpunkte im Stadtgebiet von Münster und hat weitreichende Auswirkungen auf die Mobilität der Zukunft.
Den Auftakt macht der Bau eines Regenwasserpumpwerks zwischen Kanalstraße und Lublinring. Dieses Großbauwerk, in der Größe vergleichbar mit einem Einfamilienhaus samt Doppelgarage, soll das Kreuzviertel künftig vor Starkregenereignissen und Hochwasser schützen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2029 geplant. Die Kosten belaufen sich auf rund 5,2 Millionen Euro. Damit wird ein wichtiger Beitrag zum städtischen Hochwasserschutz geleistet. Der Bau des Pumpwerks ist ein zentraler Bestandteil der Vorhaben.
Ab 2027 wird der Abschnitt der Kanalstraße zwischen der Rjasanstraße und dem Lublinring umfassend umgestaltet. Herzstück des Umbaus ist die Einrichtung einer modernen Mobilstation. Diese wird Carsharing-Angebote, Elektroladestationen, Stellplätze für verschiedene Verkehrsmittel sowie Sitzgelegenheiten und eine Reparatursäule bieten. Auch ein Taxistand ist geplant. Zudem soll langfristig die gesamte Kanalstraße zur Fahrradstraße umgebaut werden – mit rotem Asphalt, schmalerer Fahrbahn und breiteren Gehwegen. Drei Bäume müssen gefällt werden, vier neue werden gepflanzt. Die Maßnahmen kosten rund 910.000 Euro. Die entsprechende Beschlussvorlage befindet sich in Vorbereitung.
Der dritte Bauabschnitt betrifft die Neugestaltung des Lublinrings. An den Einmündungen zur Gartenstraße (südlich) und zur Kanalstraße (nördlich) entstehen neue Rechtsabbiegestreifen. Diese Eingriffe sind notwendig, da es sich bei beiden Kreuzungen um Unfallhäufungspunkte handelt. Die Bushaltestelle an der Südseite wird um 35 Meter nach Westen verlegt. Außerdem wird die Aa-Brücke umfassend saniert. Der Wasserlauf selbst bleibt dabei unangetastet. Die Fahrbahnen bleiben in ihrer bisherigen Breite erhalten. Für diesen Abschnitt sind rund 3 Millionen Euro veranschlagt, ein konkreter Zeitplan steht noch aus.
Die Auswirkungen der Maßnahmen auf den Straßenverkehr sind bisher noch unklar. Auch der genaue Zeitrahmen für die Umsetzung des dritten Bauabschnitts steht noch nicht fest. Ein Abschluss aller Maßnahmen vor dem Jahr 2030 gilt als sehr unwahrscheinlich. Dennoch ist die Entscheidung über Bauvorhaben Kanalstraße und Lublinring ein bedeutender Schritt in Richtung zukunftsorientierter und klimafreundlicher Stadtentwicklung.