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Der Kiepenkerl als Hymne: Gerry Alert lässt das Symbol aus Münster rocken

In seinem neuen Song „The Last Carrier“ verleiht Gerry Alert der Symbolfigur des Kiepenkerls eine moderne Stimme.
Gerrit Eilers

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Eine Hymne aus Münster: „The Last Carrier“ von Gerry Alert

Mit „The Last Carrier“ veröffentlicht der aus Altenberge stammende Musiker Gerrit Eilert, alias Gerry Alert, eine neue Rockhymne, die düstere Klanglandschaften mit tiefgründigen Texten verbindet. Der Song ist nicht nur musikalisch eindrucksvoll – er knüpft auch an ein zentrales Symbol der Stadt Münster an: den Kiepenkerl.

Schon in der ersten Strophe zeichnet Gerry Alert das Bild einer trostlosen Welt. Rauch am Himmel, Schlamm unter den Stiefeln, eine Stadt am Ende. Doch der Protagonist in „The Last Carrier“ ist keiner, der aufgibt. „I don’t crawl – and I don’t fall“, singt Alert mit rauer Stimme und kämpferischem Ton. Diese Haltung erinnert an den Kiepenkerl – die historische Symbolfigur für Ausdauer, Verlässlichkeit und den unbeirrbaren Gang durchs Leben.

„The Last Carrier“ ist ein modernes Kiepenkerl-Porträt

„The Last Carrier“ steht im Zentrum des Songs und dient zugleich als Leitmotiv. Der Titelheld trägt die Last der Welt auf dem Rücken – „stones on my back, soul like a barrier“. Was der Kiepenkerl früher mit Warenkorb und Bauerntracht tat, geschieht hier symbolisch mit Gitarrenriffs und düsteren Bildern.

Auch wenn „The Last Carrier“ musikalisch im Metal- und Rockbereich verortet ist, bleibt der inhaltliche Bezug zur Region spürbar. Der Kiepenkerl zog einst mit festen Schritten durch das Münsterland. Gerry Alert geht denselben Weg – nicht auf Kopfsteinpflaster, sondern durch musikalisches Neuland.

Der musikalische Aufbau: Dunkel, treibend, eindringlich

Musikalisch setzt Gerry Alert auf einen schweren, aber dynamischen Sound. Die Gitarrenwände wirken nie überladen, sondern bilden eine passende Kulisse für die Lyrics. Drums, Gesang und Text stammen direkt von Gerry Alert – ein klares Zeichen für seine künstlerische Kontrolle.

Der Refrain ist eingängig und kraftvoll: „I am the last carrier“ wird mehrfach wiederholt, fast wie ein Schwur. Dieses musikalische Motiv verankert sich schnell im Ohr – und bleibt dort. Es ist ein Ruf nach Standhaftigkeit, ein Bekenntnis zur eigenen Rolle in einer unsicheren Welt.

Ein westfälisches Statement in unruhigen Zeiten

„The Last Carrier“ ist mehr als nur ein Song – es ist eine Haltung. Der Text beschwört Widerstand gegen Dunkelheit, gegen das Vergessen und gegen das Aufgeben. Der Satz „No church, no flag, no final bed – I walk with ghosts the world forget“ steht für eine entschlossene Haltung jenseits ideologischer Grenzen.

Gerry Alert greift damit nicht nur aktuelle gesellschaftliche Stimmungen auf. Er übersetzt sie auch in ein Bild, das in Münster tief verwurzelt ist: den letzten Träger, der seine Last bis zum Ende trägt. So wird der Kiepenkerl, der heute als Bronzefigur in der Innenstadt steht, zum Sinnbild einer musikalischen Erzählung mit Haltung.

The Last Carrier“ – Münster-Rock mit Haltung

Mit „The Last Carrier“ legt Gerry Alert einen eindrucksvollen Song vor, der durch Sound, Inhalt und regionale Verankerung überzeugt. Die Verbindung zur Figur des Kiepenkerls gibt dem Werk eine zusätzliche Tiefe, die weit über den musikalischen Rahmen hinausgeht. Wer den Song hört, erkennt schnell: Hier geht es nicht nur um Musik, sondern um eine Botschaft.

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