Bielefeld. Am Dienstagmorgen, dem 17. Juni 2025, kam es in der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Senne zu einem spektakulären Vorfall: Ein 39-jähriger Insasse konnte während eines geplanten Gefangenentransports fliehen. Der Mann, der erst wenige Tage zuvor seine Haft angetreten hatte, nutzte eine Gelegenheit während der Verlegungsroutine, um sich gewaltsam zu befreien. Der Ausbruch aus Gefängnis in Bielefeld stellt nicht nur die Justiz vor unangenehme Fragen, sondern beschäftigt auch die Polizei, die derzeit mit Hochdruck nach dem Mann fahndet.
Laut Angaben der Justiz sollte der Mann gegen 7:30 Uhr in die Justizvollzugsanstalt Geldern überführt werden. Während der Vorbereitung zum Transport gelang es ihm jedoch, einen Justizbeamten zu schubsen und in der Folge über einen rund drei Meter hohen Zaun der Anlage zu klettern. Fünf Justizbeamte waren zum Zeitpunkt des Vorfalls anwesend – sie konnten den entschlossenen Ausbrecher jedoch nicht aufhalten. Die Fluchtrichtung des Mannes ist bislang unklar, es wird jedoch vermutet, dass er sich in Richtung der Autobahn A33 bewegte.
Der geflohene Straftäter wurde zu 3,5 Jahren Haft verurteilt – unter anderem wegen fahrlässiger Körperverletzung und falschem Überholen im Straßenverkehr. Doch seine kriminelle Vergangenheit geht weit darüber hinaus. Die Polizei stuft ihn als gewaltbereit ein. Bereits vor seiner Inhaftierung fiel er durch einschlägige TikTok-Videos auf, in denen er mit Waffen posierte. Zudem hatte er Drohungen gegen Polizisten ausgesprochen. Anfang Juni wurde er vom Spezialeinsatzkommando Essen festgenommen. Aufgrund dieser Vorgeschichte wurde die Fahndung sofort auf ein hohes Niveau angehoben: Neben Streifenwagen und zivilen Kräften kommen auch ein Polizeihubschrauber sowie Drohnen zum Einsatz.
Der gesuchte Mann ist 39 Jahre alt, etwa 1,86 Meter groß und von schlanker Statur. Er trägt eine Glatze und einen auffälligen Vollbart. Die Polizei warnt die Bevölkerung ausdrücklich davor, ihn anzusprechen oder Anhalter mitzunehmen. Wer verdächtige Beobachtungen gemacht hat oder Hinweise zum Aufenthaltsort des Flüchtigen geben kann, wird gebeten, sich direkt bei der Polizei Bielefeld zu melden oder den Notruf 110 zu wählen. Weitere Informationen zur laufenden Fahndung werden bewusst zurückgehalten, um dem Mann keinen taktischen Vorteil zu verschaffen.
