
Am 2. Juli 2025 hat der Rat der Stadt Münster den Neubau zweier Flüchtlingsunterkünfte beschlossen. Die neuen Einrichtungen sollen im Baugebiet Albachten-Ost sowie im Neubaugebiet an der Hobbeltstraße in Handorf entstehen. Geplant sind jeweils bis zu 50 Plätze pro Standort. Die neuen Flüchtlingsunterkünfte in Münster sollen zeitlich befristete Übergangslösungen schrittweise ersetzen. Ziel ist eine langfristige, strukturell tragfähige Unterbringung mit gleichmäßiger Verteilung über das Stadtgebiet.
Die Planung der Gebäude übernimmt das städtische Tochterunternehmen Wohn + Stadtbau GmbH. Die fertigen Unterkünfte werden schlüsselfertig an die Stadt vermietet. Die Gebäude sind so konzipiert, dass sie langfristig in regulären Wohnraum umgewandelt werden könnten. Damit schafft die Stadt Optionen für eine spätere flexible Nutzung. Der Baubeginn in Handorf ist für Dezember 2025 vorgesehen. In Albachten sollen die Bauarbeiten im Juli 2026 starten. Die Fertigstellung der Anlage in Handorf ist für das dritte Quartal 2027 geplant. Der Standort in Albachten soll im zweiten Quartal 2028 folgen.
Derzeit sind in Münster rund 2.400 Geflüchtete in 40 Einrichtungen untergebracht. Ein Großteil dieser Unterkünfte – etwa 60 Prozent – ist lediglich zeitlich befristet nutzbar. Mit dem Bau neuer fester Einrichtungen, darunter die beiden Projekte in Handorf und Albachten, will die Stadt auf insgesamt rund 1.600 dauerhaft nutzbare Plätze kommen. In der Folge können angemietete Objekte, die nicht auf dauerhafte Nutzung ausgelegt sind, aufgegeben und gegebenenfalls anderweitig genutzt werden.
Für den Standort Handorf plant die Stadt ein öffentliches Ausschreibungsverfahren, um einen freien Träger für die Betreuung der Unterkunft zu finden. In Albachten soll die Betreuung durch städtisches Personal erfolgen. Die Umsetzung folgt dem städtischen Konzept zur Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten, das seit 2001 eine dezentrale und sozialräumliche Integration vorsieht.
Ein zentrales Anliegen bleibt die gleichmäßige Verteilung von Unterkünften im gesamten Stadtgebiet. Die Standorte sollen in die jeweilige Umgebung integriert werden. Der aktuelle Ratsbeschluss sieht vor, die Wohnsituation von Geflüchteten langfristig zu verbessern. Durch die neue Infrastruktur sollen Integration gefördert und die Perspektiven für den Übergang in regulären Wohnraum gestärkt werden.