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Nächtliche Sperrungen an der Spinne: Weseler Straße ist betroffen

Baustellen und Sperrungen in Münster Symbolbild
Foto: Patrick Sommer

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Münster. An der sogenannten „Spinne“ in Münsters Südwesten rückt der Neubau der Überflieger-Brücke in die nächste Bauphase. Damit verbunden sind in den kommenden Tagen mehrere nächtliche Sperrungen, die wichtige Verkehrsverbindungen betreffen. Der Landesbetrieb Straßen.NRW informiert über die konkreten Termine und Umleitungen – denn die Arbeiten schreiten planmäßig voran und erreichen im August einen weiteren Meilenstein.

Diese Strecken sind jetzt von Sperrungen betroffen

Von Donnerstag, 24. Juli, bis Dienstag, 29. Juli, kommt es jeweils nachts zwischen 19 Uhr und 6 Uhr zu folgenden Sperrungen:

  • Do 24.07. auf Fr 25.07.: Die Auffahrt von der Weseler Straße auf die B51 ist gesperrt.

  • Fr 25.07. auf Sa 26.07.: Die Rampe vom Autobahnkreuz in Richtung Innenstadt (Weseler Straße) ist nicht befahrbar.

  • Mo 28.07. auf Di 29.07.: Die Weseler Straße stadtauswärts in Richtung Autobahnkreuz wird gesperrt.

Die B51-Umgehung bleibt in beide Richtungen geöffnet. Alle Umleitungen sind ausgeschildert. Autofahrer sollten dennoch mit Verzögerungen rechnen, da es in der Vergangenheit bereits zu Stau und stockendem Verkehr kam.

Ergänzung: Wie Straßen.NRW mitteilt, werden ab dem 4. August zusätzlich fünf weitere Nachtsperrungen notwendig sein. Genaue Termine und betroffene Strecken will der Landesbetrieb rechtzeitig bekannt geben. Auch diese Sperrungen erfolgen jeweils in den Nachtstunden und betreffen erneut zentrale Zubringer rund um die Spinne. (Quelle: strassen.nrw.de)

Was entsteht eigentlich an der Spinne?

Das Herzstück des Projekts ist der Bau einer neuen Überflieger-Brücke, die künftig den Verkehr von der Weseler Straße direkt auf A43 und B51 leitet. Dabei kommt eine moderne Stahlverbundbauweise zum Einsatz. Stahlhohlkästen bilden das tragende Gerüst, auf das eine massive Betonplatte aufgebracht wird. Diese Bauweise vereint Stabilität und Tempo – eine wichtige Voraussetzung, um das Projekt im Zeitplan zu halten.

Bereits 2024 wurde eine kleinere Brücke im Bereich der B51 zur Umgehungsstraße erneuert. Diese sogenannte „Expressbrücke“ war ein erfolgreicher Testlauf für die beschleunigte Modulbauweise. In nur sieben Wochen entstand ein voll funktionsfähiger Übergang, der bis zur endgültigen Fertigstellung des Großprojekts als Behelfsstrecke dient.

Der Zeitplan: Halbzeit ist erreicht

Seit dem ersten Spatenstich im Februar 2024 verläuft der Bau erstaunlich zügig. Die Montage der großen Stahlhohlkästen wurde im Juli 2025 abgeschlossen. Aktuell finden Schweißarbeiten sowie Maßnahmen zum Korrosionsschutz statt. Im August und September folgt das Gießen der Betonplatte. Danach werden Belag, Entwässerung und Geländer ergänzt.

Ziel ist die vollständige Verkehrsfreigabe im Frühjahr 2026. Der offizielle Projektzeitraum reicht jedoch vorsichtshalber bis Sommer 2026 – um mögliche Verzögerungen durch Witterung oder Materialverfügbarkeit auszugleichen.

Warum ist das Projekt so wichtig?

Täglich passieren laut Behördenangaben rund 50 000 Fahrzeuge die Kreuzung. Andere Quellen – wie das Bauunternehmen Echterhoff – sprechen sogar von bis zu 57 000 Fahrzeugen pro Tag. Die alte Brücke aus dem Jahr 1974 war diesem Verkehrsaufkommen längst nicht mehr gewachsen. Gewichts- und Tempobeschränkungen waren die Folge. Der neue Überflieger soll nun mit vier Fahrstreifen für deutlich mehr Kapazität sorgen – und damit auch für weniger Staus.

Besonders innovativ: Die Expressbauweise spart laut Berechnungen etwa zwei Jahre im Vergleich zum klassischen Brückenbau. Rund 37 Millionen Euro stellt der Bund für die Umsetzung zur Verfügung.

Lärmschutz, Radwege und weitere Großbaustellen

Im Zuge des Brückenneubaus wird auch der Lärmschutz optimiert. Neue lärmarme Beläge sowie geplante Schallschutzwände entlang der B51 sollen die Anwohner künftig spürbar entlasten. Auch der Fuß- und Radverkehr wurde in die Planungen einbezogen. Provisorische Übergänge bleiben während der Bauzeit geöffnet. Die endgültige Verkehrsführung erfolgt später getrennt vom Kfz-Verkehr.

Allerdings bleibt die Verkehrslage rund um Münsters Südosten angespannt. Zeitgleich zur Spinne läuft die Großbaustelle an der B51/B481. Dort beginnt am 13. Juli eine sechswöchige Vollsperrung der Warendorfer Straße – eine zusätzliche Belastung für Pendler und Buslinien.

Wie geht es jetzt weiter?

Im Herbst 2025 sollen die Betonplatte sowie erste Asphaltarbeiten abgeschlossen sein. Markierungen, Geländer und technische Details folgen danach. Im Winter wird witterungsabhängig weitergebaut. Zum Frühjahr 2026 sollen alle neuen Brücken freigegeben und die Behelfsbrücke zurückgebaut werden. Danach stehen nur noch landschaftsbauliche Restarbeiten an.

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