
Rheine/Münsterland – Die Bürgermeister von Rheine, Dülmen, Ibbenbüren, Gronau, Stadtlohn und Ahlen wollen ihre Städte wieder sichtbar machen – und zwar auf den Nummernschildern. Ziel der Initiative ist es, eigene Kfz-Kennzeichen mit Kürzeln wie RHE, DLM, IB, GRO, SLO und AHL zu ermöglichen.
Angeführt wird die Aktion von Rheines Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann, der die Forderung gemeinsam mit mehr als 100 Stadtoberhäuptern bundesweit vorantreibt. Es geht um Städte mit über 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern – sogenannte Mittelstädte –, die aktuell kein eigenes Kennzeichen führen dürfen.
Der Hintergrund: Die Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) erlaubt derzeit neue Kfz-Kennzeichen nur in Ausnahmefällen, etwa bei drohenden Engpässen in Großstädten. Für Mittelstädte ohne eigenes Kürzel gibt es bislang keinen allgemeinen Anspruch. Dagegen regt sich nun zunehmend Widerstand – auch in Nordrhein-Westfalen.
So haben die Bürgermeister von Rheine, Dülmen, Ibbenbüren, Gronau, Stadtlohn und Ahlen gemeinsam ein Schreiben an den NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer gerichtet. Darin fordern sie eine Änderung der FZV und die Einführung von stadtspezifischen Kürzeln für die kommunale Ebene.
Laut einer bundesweiten Vorschlagsliste – unter anderem ausgearbeitet von der Hochschule Heilbronn – sollen folgende Kürzel vergeben werden:
Rheine: RHE
Dülmen: DLM
Ibbenbüren: IB
Gronau: GRO
Stadtlohn: SLO
Ahlen: AHL
Obwohl in einzelnen Städten auch alternative Kürzel diskutiert wurden (etwa DÜL oder STN), hat sich in den bundesweiten Abstimmungen jeweils eine standardisierte Variante durchgesetzt.
Falls der Vorstoß Erfolg hat, könnten Autofahrer künftig frei entscheiden, ob sie ein Kennzeichen des Kreises oder das neue Kürzel ihrer Stadt verwenden möchten. Der Wechsel wäre freiwillig, jedoch mit den üblichen Gebühren für eine Ummeldung verbunden. Bestehende Kennzeichen behalten natürlich ihre Gültigkeit.
Die Motivation hinter der Kennzeichen-Initiative ist klar: Die Städte wollen ihre Identität und Sichtbarkeit stärken, insbesondere im ländlich geprägten Raum. Zudem wird argumentiert, dass mehr Wahlfreiheit bei der Zulassung auch die Bürgernähe in der Verwaltung fördert.
Allerdings steht eine Entscheidung auf Bundesebene noch aus. Damit die neuen Kürzel tatsächlich eingeführt werden können, müsste die Fahrzeug-Zulassungsverordnung geändert werden – ein Schritt, der derzeit von vielen Mittelstädten lautstark eingefordert wird.