
Münster. Die Affäre rund um den ehemaligen SCP-Kapitän Marc Lorenz zieht weitere Kreise. Wie der WDR nun berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft Münster wegen des Anfangsverdachts strafbarer Handlungen im Zusammenhang mit Spendengeldern.
Marc Lorenz war jahrelang eine Identifikationsfigur bei Preußen Münster – auf dem Platz wie auch abseits davon. Der 37-Jährige engagierte sich regelmäßig für soziale Projekte und war einer der zentralen Köpfe beim Zweitliga-Aufstieg. Mitte August hatte sich der Verein jedoch überraschend von ihm getrennt – mit Verweis auf interne Hinweise zu Unregelmäßigkeiten bei Spendenaktionen.
Wie unter anderem der WDR berichtet, geht es dabei um Gelder, die im Rahmen von Vereinsaktionen gesammelt wurden und von Lorenz nicht zeitnah weitergeleitet worden sein sollen. Die Staatsanwaltschaft hat nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ein Sprecher bestätigte laut WDR den Anfangsverdacht, betonte aber zugleich, dass sich das Verfahren noch in einem frühen Stadium befinde.
Lorenz selbst räumte öffentlich ein, dass es zu Verzögerungen gekommen sei. In verschiedenen Medien äußerte er, dies könne er sich nur mit seiner damaligen gesundheitlichen Situation erklären. Nach eigenen Angaben befindet er sich seit mehreren Wochen in therapeutischer Behandlung. Ob sich aus dem Verdacht ein strafrechtlich relevanter Vorwurf ergibt, ist derzeit offen.
Unabhängig vom strafrechtlichen Verfahren läuft weiterhin die arbeitsrechtliche Auseinandersetzung mit dem SC Preußen Münster. Lorenz hat Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht Münster eingereicht. Für Oktober ist ein Gütetermin angesetzt. ms-aktuell.de wird auch diesen Prozess journalistisch begleiten.