
Münster. Die Stadt Münster setzt ein deutliches Zeichen für den Umgang mit dem Klimawandel. Mit einem neuen Online-Portal können Bürgerinnen und Bürger ab sofort nachvollziehen, wie stark ihre eigene Umgebung von steigenden Temperaturen betroffen ist. Die interaktiven Karten zur Hitzebelastung in Münster bieten detaillierte Einblicke bis hin zur eigenen Adresse und sind damit nicht nur für die Bevölkerung, sondern auch für die Stadtplanung ein wichtiges Werkzeug.
Das digitale Kartenportal unter www.stadt-muenster.de/klima/klimaanpassung basiert auf der Stadtklimaanalyse 2025 und macht sichtbar, wo sogenannte Wärmeinseln entstehen. Diese Zonen entstehen besonders in dicht bebauten Quartieren und Gewerbegebieten, wo versiegelte Flächen, Dächer und Straßen tagsüber große Mengen Wärme speichern und nachts nur langsam abkühlen.
Mit wenigen Klicks lässt sich so feststellen, ob bestimmte Straßenzüge, Wohnviertel oder Arbeitsplätze in Zukunft von hoher Hitzebelastung betroffen sein werden. Damit liefert das Portal nicht nur abstrakte Daten, sondern auch eine konkrete Grundlage für persönliche Entscheidungen – etwa für Begrünung am Haus oder Maßnahmen zur Verschattung.
Um die Nutzung des neuen Angebots näher zu erläutern, lädt die Stadt Münster am Donnerstag, 18. September, von 18 bis 19 Uhr zu einer Informationsveranstaltung ins Haus der Nachhaltigkeit (Hammer Straße 1) ein. Dort stellen Fachleute die Ergebnisse der Stadtklimaanalyse sowie die Funktionen der interaktiven Karten vor. Die Teilnahme ist kostenlos, erfordert jedoch eine Anmeldung per E-Mail an klima@stadt-muenster.de.
Die Stadtklimaanalyse 2025 wird künftig eine zentrale Rolle bei Planungsprozessen spielen. Ein wichtiges Instrument ist dabei die sogenannte Planungshinweiskarte. Sie zeigt, wo die Belastung durch Hitze am stärksten ist und welche Funktionen Grünflächen, Frischluftschneisen oder Verschattungselemente übernehmen können.
So können Stadtplanerinnen und Stadtplaner gezielt dort Maßnahmen ergreifen, wo sie am dringendsten benötigt werden. Dies reicht von der Ausweisung neuer Grünflächen über die Förderung von Dach- und Fassadenbegrünungen bis hin zu Veränderungen im Straßenbau.
Die interaktiven Karten zur Hitzebelastung machen deutlich, dass steigende Temperaturen kein abstraktes Zukunftsthema sind. Hitzeperioden wirken sich unmittelbar auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und den Alltag der Bevölkerung aus. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder und Personen mit Vorerkrankungen.
Mit dem Kartenportal schafft die Stadt Münster Transparenz und gibt Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, ihr Lebensumfeld aktiv zu gestalten – sei es durch individuelle Maßnahmen wie Verschattung im Garten oder durch gemeinschaftliche Initiativen zur Begrünung von Nachbarschaften.
Auf der Website der Stadt finden Interessierte nicht nur das Kartenportal, sondern auch viele weiterführende Informationen zur Klimaanpassung. Dort gibt es Tipps für hitzereduzierende Maßnahmen am eigenen Haus, Hinweise auf Förderprogramme sowie aktuelle Forschungsprojekte zum Thema Stadtklima.