Anne-Frank-Gesamtschule Havixbeck/Billerbeck im Finale des Deutschen Schulpreises

Aggressives Verhalten nimmt an Förderschulen in Münster zu. Ein Positionspapier der Caritas fordert mehr Personal und bessere Unterstützung für Lehrkräfte und Schüler. 124 freiwillige Lehrkräfte-Abordnungen aus dem Münsterland sichern die Unterrichtsversorgung im Ruhrgebiet – nach einem schwierigen Vorjahr. Der INSM-Bildungsmonitor 2025 zeigt: NRW landet im Bundesvergleich nur auf Platz 14. Stärken bei Digitalisierung, aber massive Defizite in Schulqualität und beruflicher Bildung.
Foto: Ali Ahmad DANESH

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Havixbeck/Billerbeck – Inmitten der münsterländischen Baumberge erhebt sich eine Schule, die sich bundesweit beweisen will: die Anne-Frank-Gesamtschule (AFG) Havixbeck/Billerbeck gehört zu den 15 Finalistinnen und Finalisten beim Deutschen Schulpreis 2025. Für die Menschen in Havixbeck und Billerbeck ist das nicht nur ein Ritterschlag, sondern auch ein Moment der regionalen Sichtbarkeit.

Zwischen Tradition und Moderne

Die AFG ist eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, die sich seit den 1990er Jahren als Bildungszentrum der Baumberge-Region etabliert hat und in beiden Orten – Havixbeck und Billerbeck – fest verankert ist. Mit rund 1.222 Schülerinnen und Schülern sowie 116 Lehrkräften zählt sie zu den größeren Schulen der Region. Ihr Leitbild orientiert sich an den Werten von Anne Frank: Gerechtigkeit, Friedensliebe, Lernwillen und menschliche Haltung. Diese Prinzipien sollen nicht nur im Geschichtsunterricht gelebt werden, sondern in jedem Schulalltag spürbar sein. 

Demokratie im Alltag – nicht nur als Thema

Ein zentraler Aspekt der Bewerbung ist die Demokratiebildung: Im Schulalltag sind Strukturen verankert, in denen Schüler:innen teilnehmen – in Gremien, Projektgruppen oder Mitbestimmungsformen. Die Schule wurde in die engere Auswahl für den Themenpreis „Demokratiebildung“ aufgenommen. Auch in Projekten wie dem Projekt „Faires Streiten“ im Jahrgang 6 zeigt sich der Anspruch eines respektvollen, inklusiven Miteinanders. 

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Vielfalt als Stärke

Die AFG setzt auf gemeinsamen Unterricht: Schülerinnen und Schüler mit sehr unterschiedlichen Vorkenntnissen und Voraussetzungen lernen zusammen. Daraus erwächst die Überzeugung, dass Verschiedenheit nicht trennend wirken, sondern bereichernd sein kann. Unterstützt wird das durch ein umfassendes Ganztagsangebot, Fördermaßnahmen, Hausaufgabenbetreuung und zusätzliches Angebot durch den Kooperationspartner KJFH e. V. 

Der Bewerbungsweg: von der Idee zur Finalteilnahme

Der Prozess begann mit einer detaillierten Bewerbung, in der neben Textbeiträgen auch ein Bewerbungsfilm von Schülerinnen und Schülern eingebunden wurde. In der ersten Wahlrunde gelang der Sprung in die Top 20 Schulen Deutschlands.
Im Frühjahr besuchte ein sechsköpfiges Jurorenteam die Schule, hospitierte im Unterricht und führte Gespräche mit Lehrenden, Schülerinnen und Schülern, Elternvertretern sowie externen Partnern.  Ihre Arbeit wurde besonders hervorgehoben bei demokratischer Schulentwicklung, außerschulischer Kooperation und institutioneller Transparenz.  Schließlich wurde die AFG als eine von 15 Schulen ins Finale des Deutschen Schulpreises aufgenommen. 

Spannung bis zur Verleihung

Am 30. September 2025 wird in Berlin die Preisverleihung stattfinden – live übertragen über das Deutsche Schulportal.  Ob die AFG den Hauptpreis (100.000 €), einen der fünf Zusatzpreise (je 30.000 €) oder den Sonderpreis „Demokratiebildung“ (30.000 €) gewinnt, wird sich an diesem Tag zeigen.  Für den Fall, dass keine Auszeichnung gelingt, winkt immerhin ein Anerkennungspreis in Höhe von 5.000 €.

Ausblick & Bedeutung für die Region

Für Havixbeck und Billerbeck bedeutet die Finalteilnahme bereits einen großen Erfolg – sie bringt Aufmerksamkeit, Stolz und Sichtbarkeit. Für die AFG ist es zugleich Motivation, ihren Weg von demokratischer Schulentwicklung, Inklusion und individueller Förderung weiterzugehen – ganz gleich, ob mit oder ohne Preis. Die Hoffnung ist, dass diese Finalteilnahme als Impuls wirkt, auch andere Schulen in der Region zu Best-Practice-Modellen zu entwickeln.

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