
In Münster sind am Wochenende mehrere Wahlplakate mit politischen Parolen beschmiert worden. An der Warendorfer Straße wurden Aufschriften wie „Israel mordet“ und „Free Gaza“ entdeckt, vereinzelt auch das bekannte Anarchie-Symbol, ein A im Kreis. Die betroffenen Plakate stammen noch aus dem Kommunalwahlkampf und waren teilweise bereits zuvor kreativ übermalt worden – darunter ein Motiv mit Bienen und Sonnenblumen, das nun zusätzlich Schriftzüge zum Nahostkonflikt trägt.
Unbekannt ist bislang, wer hinter den Aktionen steckt. Auch über den Zeitpunkt der Tat ist nichts bekannt. Auffällig ist jedoch, dass die Beschädigungen gezielt auf stark frequentierten Straßenabschnitten aufgebracht wurden.
Bereits in den vergangenen Monaten waren in Münster mehrfach ähnliche Schmierereien mit Bezug auf den Gaza-Krieg zu sehen – unter anderem an Hauswänden in der Innenstadt sowie entlang größerer Verkehrsachsen. Besonders rund um die Hammer Straße und das Rathaus wurden mehrfach politische Schriftzüge gemeldet.
Solche Vorfälle zeigen, dass die Auseinandersetzung um den Nahostkonflikt auch im Stadtbild sichtbar bleibt. Während viele Menschen die Graffiti als Sachbeschädigung ablehnen, sehen andere darin einen Ausdruck politischer Meinung. Öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen reagieren unterschiedlich: Manche entfernen die Aufschriften umgehend, andere lassen sie bewusst stehen, um die Diskussion sichtbar zu halten.
Im Zusammenhang mit den jüngsten Parolen steht möglicherweise eine weitere Aktion, die für Dienstag, den 7. Oktober, angekündigt wurde. Die Gruppierung „Palästina Antikolonial“ ruft über soziale Medien zu einer Demonstration in Münster auf. Treffpunkt soll um 18 Uhr vor dem Hauptbahnhof sein.
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Das Datum ist nicht zufällig gewählt: Am 7. Oktober jährt sich zum zweiten Mal der Terrorangriff der Hamas auf Israel, der den Gaza-Krieg auslöste. Entsprechend wird erwartet, dass auch in Münster wieder Menschen unterschiedlicher Positionen auf die Straße gehen. In den vergangenen Monaten hatte es im Münsterland bereits kleinere Kundgebungen und Gegenaktionen gegeben – etwa in Greven und Warendorf.