Alexianer Waschküche in Münster schließt nach 14 Jahren ihren Betrieb

Alexianer Amelsbüren, Münster
Foto: Dietmar Rabich / Wikimedia Commons / “Münster, Amelsbüren, Alexianer"

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Münster. Nach 14 Jahren endet ein besonderes Kapitel im Bahnhofsviertel: Die Alexianer Waschküche Münster schließt zum Jahresende 2025 endgültig. Das beliebte Café an der Bahnhofstraße 6, das einst Waschsalon und Gastronomie unter einem Dach vereinte, gehörte seit 2011 zu den bekanntesten Inklusionsbetrieben der Stadt. Wie das Unternehmen bestätigte, habe das nachlassende Besucherinteresse den Ausschlag für die Schließung gegeben. Bereits seit Ende 2024 war der SB-Waschbereich eingestellt worden. Damit verschwindet ein weiteres außergewöhnliches Konzept aus Münsters Innenstadt.

Der Betrieb der Waschküche war Teil der Alexianer Textilpflege GmbH, eines Inklusionsunternehmens, in dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam arbeiteten. Nach Unternehmensangaben konnten für die meisten Beschäftigten neue Einsatzorte innerhalb des Trägers gefunden werden. Damit sollen soziale Arbeitsstrukturen und Beschäftigungsperspektiven erhalten bleiben, auch wenn die Gastronomie verschwindet.

Vom innovativen Waschcafé zum sozialen Treffpunkt im Bahnhofsviertel

Als die Alexianer die Waschküche am 14. Oktober 2011 eröffneten, war die Kombination aus Waschsalon, Bistro und sozialem Treffpunkt in Münster einzigartig. Viele Besucher schätzten die Mischung aus Alltagshilfe und gemütlichem Café-Ambiente. In den ersten Jahren entwickelte sich das Projekt zu einem Ort, an dem Nachbarn, Reisende und Studierende gleichermaßen zusammenkamen.

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Mit der Zeit veränderten sich jedoch die Rahmenbedingungen. Der SB-Bereich zum Waschen und Trocknen wurde im Herbst 2024 aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen, der gastronomische Teil lief zunächst weiter. Nach Angaben der Alexianer sei jedoch auch dort ein deutlicher Rückgang an Gästen zu beobachten gewesen. Im Jahr 2025 fiel deshalb die Entscheidung, die Gastronomie bis Ende des Jahres auslaufen zu lassen.

Trotz des Rückzugs aus dem Gastronomiebereich bleibt das Gebäude an der Bahnhofstraße 6 vollständig in Nutzung durch Einrichtungen des Trägers. Laut Alexianer werde es keinen Leerstand geben.

Zukunft des Standorts: Alexianer-Angebote bleiben in der Bahnhofstraße

Während der Cafébetrieb eingestellt wird, bleibt der Gebäudekomplex in zentraler Lage weiterhin ein wichtiger Standort für medizinische und soziale Angebote der Alexianer Münster GmbH. In den oberen Etagen befindet sich bereits das Centrum für Psychiatrie und Neurologie (CPM) – ein Medizinisches Versorgungszentrum. Außerdem eröffnete im Oktober 2024 die JUNO Eltern-Kind-Tagesklinik, die psychisch erkrankte Eltern gemeinsam mit ihren Kindern betreut.

Die Entscheidung, die Waschküche zu schließen, markiert daher keinen Rückzug aus der Bahnhofstraße, sondern eine Umstrukturierung innerhalb des Hauses. Der Standort bleibt damit ein zentraler Anlaufpunkt für soziale, medizinische und therapeutische Angebote – wenn auch ohne den gastronomischen Charakter, der ihn über viele Jahre geprägt hat.

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