
Münster. Die Karnevalsgesellschaft Freudenthal von 1833 hat am 22. November im „Lilos“ ihre traditionelle Gardevergatterung gefeiert. Der Abend zählt seit vielen Jahren zu den festen Terminen im Kalender des ältesten Karnevalsvereins der Stadt. Wie die KG mitteilt, waren zahlreiche Mitglieder und Unterstützer dabei, um die neuen Anwärter willkommen zu heißen und den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft zu stärken. Die Veranstaltung lebt von Ritualen, die für die Freudenthaler eine wichtige Rolle spielen und den Einstieg in die Garde feierlich markieren.
In diesem Jahr wurden vier Anwärter offiziell vorgestellt: Patrick Aschhoff, Jannis Wicker, Colin Sadowsky und Jan Rehr. Sie treten ihren Weg in der Korporation an und durchlaufen den üblichen Aufnahmeprozess, der aus einer Mischung aus Tradition, Humor und Gruppenaufgaben besteht. Die KG betont, dass dabei nicht die sportliche Leistung im Mittelpunkt steht, sondern das gemeinsame Erleben, das seit Jahrzehnten zu den Besonderheiten der Gardevergatterung gehört. Ergänzt wurde die Runde durch die Ernennung von Senatspräsident Dr. Michael Oelck zum Ehrengardisten, was die enge Verbindung der verschiedenen Korporationen innerhalb des Vereins hervorhebt.
Die Aufnahme in die Garde erfolgt nach bestandenen Aufgaben mit dem klassischen Eid auf die Gardefahne. Erst danach erhalten die neuen Mitglieder ihren Gardestern, das sichtbare Zeichen der Zugehörigkeit. Der Verein beschreibt diesen Moment als einen der emotionalen Höhepunkte des Abends, der sowohl für die Anwärter als auch für die langjährigen Mitglieder identitätsstiftend wirkt.
Zu den Gästen der Veranstaltung gehörten auch das Stadtjugendprinzenpaar Max I. und Rosalie I. sowie Prinz Christian II. Mit ihrem Besuch machten sie deutlich, wie eng die münsterschen Karnevalsgesellschaften miteinander verbunden sind. Für die Anwärter der Freudenthaler Garde ist dieser Austausch ein zusätzlicher symbolischer Moment, der ihnen zeigt, welche Rolle sie künftig im städtischen Karnevalsleben übernehmen.
Die KG Freudenthal verweist darauf, dass ihr Vereinsleben auf eine lange Tradition zurückgeht. Mit mehr als 460 Mitgliedern in sechs Korporationen zählt sie zu den prägenden Kräften des Karnevals in Münster. Die Gardevergatterung gilt als eines der Formate, das das Gemeinschaftsgefühl lebendig hält und neue Mitglieder früh in die Strukturen des Vereins einbindet. Gleichzeitig wird dadurch die Fortführung eines Brauchtums gesichert, das seit über 190 Jahren besteht und im Laufe der Zeit immer wieder neu interpretiert wurde.