Großmann über ihren Münster-„Tatort“-Ausstieg: „Davon könnte ich nicht mal meine Miete zahlen“

Mechthild Großmann verlässt den Münster-„Tatort“ nach über 20 Jahren. Warum die Rolle für sie nur ein Nebenprojekt war und welche Pläne die Schauspielerin jetzt verfolgt.
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Mehr als 20 Jahre lang hat Mechthild Großmann dem Münster-„Tatort“ ihren unverwechselbaren Ton gegeben. Als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm brachte sie eine Mischung aus Strenge, Humor und trockenem Charme in die Folgen mit Boerne und Thiel – und wurde damit zu einer der markantesten Figuren der Reihe. Ende 2025 ist Schluss: Großmann steigt aus, und erst jetzt wird deutlicher, warum der Abschied für sie folgerichtig ist.

Wenig Drehtage, viel Aufwand

Obwohl ihre Rolle im Münster-„Tatort“ vielen Zuschauerinnen und Zuschauern zentral erschien, prägte sie Großmanns Berufsleben nur am Rand. Sie erzählte kürzlich, dass sie pro Jahr lediglich wenige Drehtage für die Krimireihe hatte und dafür oft weite Wege auf sich nehmen musste. Reisen quer durch Deutschland, Hotelwechsel und straffe Drehpläne gehörten für sie zum Alltag. Gerade diese Logistik sei mit zunehmendem Alter belastender geworden – nicht wegen des Spiels, sondern wegen des organisatorischen Rahmens.

Warum der „Tatort“ nie ihr Haupteinkommen war

Mit dem Satz „Davon könnte ich nicht mal meine Miete zahlen“ macht Großmann deutlich, wie gering der finanzielle Anteil des Münster-„Tatorts“ an ihrem Gesamtberuf tatsächlich war. Die Serie sei für sie nicht mehr gewesen als ein kleines, gern erfülltes Nebenprojekt. Ihren Lebensunterhalt bestreitet sie vor allem mit Theaterarbeit, Lesungen und Hörbuchproduktionen – genau dorthin wird sie sich nun wieder stärker orientieren.

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Ein Abschied ohne Rückzug

Trotz ihres Ausstiegs denkt Großmann nicht daran, ihre Karriere zu beenden. Sie betont, weiterhin aktiv bleiben zu wollen und sich neuen künstlerischen Aufgaben zu widmen. Ihre Kreativität, sagt sie, sei ungebrochen. Dass sie den Münster-„Tatort“ verlässt, markiert daher keinen Rückzug, sondern eher einen Übergang in eine Phase, in der sie Projekte mit mehr Zeit und Tiefe verfolgen möchte.

Wie es in Münster weitergeht

Der letzte Fall mit Großmann als Staatsanwältin Klemm wird Ende 2025 ausgestrahlt. Danach wird sich das bekannte Ermittlerduo aus Münster auf eine neue Besetzung in der Staatsanwaltschaft einstellen müssen. Für viele Fans endet damit ein Kapitel, das die Reihe lange geprägt hat. Die Figur Klemm bleibt als kantige, resolute und unverwechselbare Begleiterin der Münsteraner Fälle in Erinnerung – und Großmann selbst wendet sich mit spürbarer Energie ihren nächsten Bühnenprojekten zu.

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