
Auf dem Gelände des früheren Autohauses Brandes an der Altenberger Straße in Münster-Nienberge nimmt ein neues Bauprojekt Gestalt an. Bei einem Treffen des Arbeitskreises „Älter werden in Nienberge“ stellten Michael Maas, geschäftsführender Partner des Architekturbüros Maas & Partner, und Projektleiterin Stephanie Biefang erstmals ausführlich vor, wie das Areal künftig genutzt werden soll. Ziel ist eine Kombination aus Nahversorgung und Wohnraum für ältere Menschen, die den Stadtteil strukturell stärken soll.
Das Herzstück des Vorhabens ist ein Gebäuderiegel entlang der Altenberger Straße. Im Erdgeschoss soll Platz für einen Lebensmittel-Discounter geschaffen werden. Maas erklärte, dass hierzu bereits Gespräche mit mehreren Anbietern laufen. Im Kopfbau ist Fläche für eine Bäckerei vorgesehen, idealerweise mit Cafébetrieb. Auch weitere gastronomische Angebote seien denkbar. Entlang der Straßenseite soll eine Schaufensterpromenade entstehen, die den Zugang zum Einzelhandel aufwertet und Passanten anzieht.
Über dem Gewerbebereich sind zwei Nutzungsformen für ältere Menschen vorgesehen. Zum einen sollen 24 barrierefreie Mietwohnungen mit Wohnflächen zwischen rund 50 und 70 Quadratmetern entstehen. Zum anderen planen die Architekten zwei ambulant betreute Wohngruppen mit je zwölf Plätzen. Die Wohngruppen werden als Pflegeeinrichtungen konzipiert, für die es bereits Gespräche mit möglichen Trägern gibt. Gemeinschaftsräume und eine große Terrasse sollen ein Umfeld schaffen, das Begegnung und Betreuung verbindet.
Der Bebauungsplan für das Gelände befindet sich derzeit im Aufstellungsverfahren. Nach aktueller Einschätzung könnte der Plan im kommenden Jahr rechtskräftig werden. Anschließend wäre die Einreichung des Bauantrags möglich. Maas rechnet damit, dass frühestens Ende 2026 gebaut werden kann. Die Bauzeit wird auf etwa 18 Monate geschätzt. Für die Neubebauung müssen die bestehenden Betriebe auf dem Grundstück – darunter auch eine Tankstelle – weichen.
Für Nienberge könnte das Projekt gleich zwei Lücken schließen: die Verbesserung der Nahversorgung und ein größeres Angebot an seniorengerechtem Wohnraum. Mit der Mischung aus Einzelhandel, betreuten Wohngruppen und barrierefreien Wohnungen entstünde an der stark frequentierten Kreuzung ein Quartier, das den Stadtteil funktional und städtebaulich aufwerten dürfte.