
Die geplante Neuordnung der Parktarife in Münster sorgt im politischen Raum für deutliche Reaktionen. Nachdem die Stadtverwaltung Anfang der Woche die neuen Gebührensätze und die Ausweitung der Parkzone rund um den Hauptbahnhof vorgestellt hat, melden sich nun mehrere Ratsfraktionen zu Wort und bewerten die Veränderungen sehr unterschiedlich.
Aus der Ratsfraktion der Grünen kommt Zustimmung. Nach ihrer Einschätzung setzt die Verwaltung mit dem neuen Gebührenmodell ein Konzept um, das bereits seit längerer Zeit beschlossen ist. Die Fraktion hebt hervor, dass die Innenstadt durch den höheren Kostendruck auf Parkflächen weiter vom Autoverkehr entlastet werde. Die Maßnahmen seien aus ihrer Sicht ein weiterer Schritt, die Wege in der Stadt klimafreundlicher zu gestalten und den öffentlichen Raum stärker für andere Nutzungen zu öffnen.
Deutlich ablehnend äußert sich die CDU-Ratsfraktion. Sie spricht sich gegen die vorgesehene Erhöhung aus und fordert nach eigenen Angaben, die Vorlage zurückzuziehen. Nach ihrer Darstellung brauche Münster ein Konzept, das den Verkehr besser ordnet und nicht primär auf höhere Gebühren setzt.
Die CDU verweist dabei auf Vergleiche mit umliegenden Städten. In ihrer Analyse liegen Bielefeld und Osnabrück bei den Tarifen unter dem Niveau Münsters. Ein Vergleich mit Städten wie Freiburg oder Düsseldorf sei aus ihrer Sicht nicht aussagekräftig, weil Münster in einer anderen Wettbewerbssituation um Besucherinnen und Besucher in der Region stehe.
Nach Bewertung der Fraktion könnten stark steigende Kosten das Einkaufsumfeld in der Innenstadt belasten. Auch mit Blick auf den Amtsantritt des neuen Oberbürgermeisters sieht sie die Pläne kritisch.
Die Vorlage der Verwaltung wird dem Rat und den Fachausschüssen nun zur Beratung vorgelegt. Änderungen sind noch möglich. Erst danach fällt die endgültige Entscheidung über die neuen Parktarife und den Beginn der Umsetzung.