Der Landmaschinenhersteller Claas hat seine Pläne für ein neues Werk in Borchen im Kreis Paderborn überraschend gestoppt. Nach übereinstimmenden Medienberichten wurde die Entscheidung am Freitagnachmittag auf einer Betriebsversammlung bekanntgegeben. Damit entfällt eine Investition, von der die Gemeinde sich mehrere Hundert neue Arbeitsplätze und eine deutliche wirtschaftliche Belebung versprochen hatte. Für Borchen ist das Aus des Projekts ein spürbarer Rückschlag und ein Thema, das die regionale Wirtschaftswelt weiterhin beschäftigen wird.
Borchen hatte in den vergangenen Monaten intensiv auf die Ansiedlung von Claas hingearbeitet. Das geplante Werk galt als bedeutender Schritt für die knapp 14.000 Einwohner zählende Gemeinde. Rund 300 neue Arbeitsplätze sollten entstehen, hinzu kamen Impulse für lokale Unternehmen und Infrastruktur.
Während der Betriebsversammlung machte das Unternehmen deutlich, dass vor allem umfangreiche bürokratische Anforderungen den Ausschlag für den Rückzug gegeben haben sollen. Sie hätten den Baubeginn erheblich verzögert und damit die Zeitplanung des Herstellers infrage gestellt. Die Entscheidung beendet ein Projekt, das für die Region Paderborn zu den wichtigsten Industrieansiedlungen der vergangenen Jahre gezählt hätte. Für die Gemeinde, die sich frühzeitig positioniert hatte, bedeutet der Stopp eine Zäsur in der lokalen Entwicklungsstrategie.
Nach dem Aus für Borchen richtet Claas den Blick nun auf alternative Standorte. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte nach Medienangaben, dass die Suche sowohl europaweit als auch weiterhin im Raum Paderborn fortgesetzt werde. Damit bleibt die Region grundsätzlich im Gespräch, auch wenn unklar ist, ob Borchen selbst noch eine Rolle spielt.
