Schilderklau nach Umbenennungsbeschluss: Jetzt auch Straßen in Gremmendorf betroffen

In Münster wurde ein Bürgerbegehren zu Straßennamen mit NS-Bezug eingereicht. Was hinter dem Streit steht und wie es weitergeht.
Die Admiral-Scheer-Straße und die Skagerrakstraße sind zwei von fünf Straßennamen, für deren Erhalt die Stadt jetzt ein Bürgerbegehren entgegengenommen hat. ©Stadt Münster

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In Münster setzt sich eine Serie von Straßenschild-Diebstählen fort. Nachdem in den vergangenen Tagen bereits im Marineviertel mehrere Schilder verschwunden waren, sind nun auch in Gremmendorf erstmals betroffene Straßen gemeldet worden. Gestohlen wurden die Straßenschilder am Lüderitzweg und am Woermannweg.

Beide Straßen stehen aktuell im Fokus politischer Entscheidungen. Die zuständige Bezirksvertretung Münster-Südost hatte erst kürzlich beschlossen, die beiden Straßen umzubenennen. Der Diebstahl der Schilder erfolgte somit unmittelbar nach dem politischen Beschluss.

Zusammenhang mit laufenden Umbenennungsverfahren

Der Vorfall in Gremmendorf reiht sich in eine Entwicklung ein, die bereits zuvor im Marineviertel zu beobachten war. Dort waren ebenfalls Straßenschilder verschwunden, deren Straßennamen möglicherweise künftig geändert werden sollen. In beiden Stadtteilen geht es um Straßennamen mit kolonialem oder militärischem Hintergrund, die seit mehreren Jahren Gegenstand städtischer Prüfungen und politischer Debatten sind.

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Die Stadt Münster beschäftigt sich schon länger mit der Frage, wie mit historisch belasteten Straßennamen umzugehen ist. Grundlage sind unter anderem fachliche Bewertungen sowie politische Beratungen in den zuständigen Gremien. Entscheidungen über Umbenennungen werden dabei nicht zentral, sondern auf Ebene der jeweiligen Bezirksvertretungen getroffen.


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