
Münster. Am York-Center Münster wurde ein Graffiti mit dem Schriftzug „Death to IDF cunt“ entdeckt. Diese antisemitische Schmiererei führte zu sofortigen Ermittlungen durch die Polizei. Der englischsprachige Spruch richtet sich gegen die israelische Armee (IDF) und enthält eine schwerwiegende Beleidigung. Der Ausdruck gilt als antisemitisch, da er nicht nur militärische Strukturen, sondern auch jüdische Israelis ins Visier nimmt. Dieser Vorfall reiht sich in eine Reihe politisch motivierter Graffiti in Münster ein, die immer wieder anti-israelische Botschaften verbreiten.
Der Slogan „Death to the IDF“, was so viel wie „Tod der israelischen Armee“ bedeutet, wurde Ende Juni 2025 beim Glastonbury-Festival durch das britische Punk-Rap-Duo Bob Vylan populär gemacht. Auf der Bühne forderte Frontmann Bobby Vylan das Festivalpublikum mehrfach zu einem Sprechchor auf, in dem die Worte „Death to the IDF“ skandiert wurden. Dieser Auftritt löste eine breite Kontroverse aus, da viele die Parole als Aufruf zur Gewalt gegen die israelische Armee und indirekt gegen jüdische Israelis verstanden. In Großbritannien verurteilten Politiker und Festivalveranstalter den Vorfall umgehend. Glastonbury-Organisatoren erklärten, dass eine solche Rhetorik auf ihrem Festival nicht toleriert werde, da sie eine Grenze überschreite.
Nach der Kritik versuchte Bobby Vylan, seine Aussage zu erklären. In einem Instagram-Post betonte er, dass er keinesfalls für den Tod von Juden oder Arabern sei, sondern vielmehr gegen die Gewalt der israelischen Militärmaschinerie protestiere. Er stellte klar, dass der „Death to the IDF“-Slogan keine antisemitische Botschaft, sondern eine politische Stellungnahme zum Gaza-Konflikt sei. Trotz dieser Erklärung blieb die Empörung groß, und die Kontroverse hatte spürbare Konsequenzen für die Band. Polizei und Regierung prüften rechtliche Schritte, und das US-Außenministerium widerrief das Tournee-Visum der Band für ihre geplante Amerika-Tour.
Der Vorfall im York-Center reiht sich in eine besorgniserregende Reihe von antisemitischen Schmierereien in Münster ein. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu politisch motivierten Graffiti, die sich gegen Israel richteten. Der jüngste Vorfall, bei dem der Slogan „Death to IDF cunt“ an die Wand des Yorck-Centers gesprüht wurde, verstärkt die Besorgnis. Die Polizei nahm den Vorfall auf und leitete Ermittlungen ein. Der Staatsschutz geht von einem politisch motivierten Hintergrund aus und untersucht die Tat.
In der Vergangenheit gab es in Münster mehrfach ähnliche Vorfälle, bei denen antisemitische Parolen gesprüht wurden. Beispielsweise wurden im Dezember 2023 Hakenkreuze und antisemitische Botschaften auf einem Wohnhaus hinterlassen. Diese Schmierereien wurden als Angriff auf die demokratischen Werte und die Gesellschaft betrachtet. Auch im Sommer 2024 tauchten in der Stadt vermehrt „Gaza“-Tags auf, die ebenfalls einen politischen Bezug zum Nahost-Konflikt hatten. Solche Vorfälle haben eine breite Reaktion in der Stadtgesellschaft ausgelöst, die sich klar gegen Antisemitismus und politische Extremismen positioniert.