Gustav Grün, bekannt als rein veganes Restaurant in Münster, bietet seit kurzem Fleischgerichte an und sorgt damit für kontroverse Diskussionen. Eine Entscheidung, die viele überrascht und bei langjährigen Anhängern für Enttäuschung sorgt. Während Gustav Grün mit seinem erweiterten Angebot neue Zielgruppen ansprechen möchte, reagieren nun Beetschwester und Oh Bagel mit klaren Statements zur pflanzenbasierten Küche.
Seit der Gründung im Jahr 2017 hat sich Gustav Grün als veganes Konzept etabliert. Mit einem Fokus auf gesunde und schnell zubereitete pflanzliche Bowls, Wraps und Salate fand das Restaurant schnell großen Anklang. Doch nun geht das Unternehmen einen neuen Weg und führt mit den „Chicken Specials“ erstmals Fleischgerichte wie Chicken-Kebab und Chicken-Schawarma ein. Diese Entscheidung sei, laut dem Betreiber, bewusst getroffen worden, um auch Gäste zu erreichen, die sich bisher nicht für vegane Alternativen begeistern konnten.
Die Einführung der Fleischgerichte geht einher mit einer Clean-Label-Philosophie, die auf hochwertige Zutaten ohne künstliche Zusätze setzt. Damit hofft Gustav Grün, auch den ernährungsbewussten Gästen ein ansprechendes Angebot zu machen, das nachhaltig bleibt. Doch viele Stammgäste sehen das anders und fühlen sich von dem neuen Angebot enttäuscht.
Während Gustav Grün mit Fleischgerichten neue Wege geht, gibt es in Münster Gastronomen, die klar zum vegetarisch-veganen Konzept stehen. Ein Instagram-Reel von @beetschwester_ms und @oh.bagel wurde kürzlich veröffentlicht und stellt eindeutig klar: „IMMER SCHON VEGETARISCH-VEGAN. UND DAS BLEIBT AUCH SO – VERSPROCHEN!“ Diese Botschaft unterstreicht die klare Haltung von Beetschwester und Oh Bagel. Beide setzten auf Nachhaltigkeit und pflanzenbasierte Küche, ohne Kompromisse.
Mit dem Slogan „100 % vegetarisch und vegan, 0 % Fleisch“ möchten die Betreiber dieser beiden beliebten Lokale ihre Kunden daran erinnern, dass sie der veganen Philosophie treu bleiben. Beetschwester, die als kleine Schwester des Gasthauses Grosser Kiepenkerl für regionale und saisonale Küche steht, sieht die vegane Gastronomie nicht nur als Trend, sondern als gelebte Überzeugung. Auch Oh Bagel, direkt nebenan, bietet ausschließlich vegetarische und vegane Bagel-Variationen an, die frisch zubereitet und kreativ belegt sind.
Nachhaltigkeit und die bewusste Entscheidung für eine fleischfreie Küche werden bei beiden Anbietern betont und in der Instagram-Caption klar formuliert. „Unser Herz schlägt zu 100 % für die vegetarisch-vegane Küche – und das wird sich auch nicht ändern!“
Die Einführung von Fleischgerichten bei Gustav Grün ist eine mutige Entscheidung, die mit Risiken verbunden ist. Der Spagat zwischen wirtschaftlicher Anpassung und dem ursprünglichen veganen Konzept birgt das Potenzial, neue Gäste zu gewinnen, doch es könnte zugleich langjährige Stammkunden kosten. Ob sich die Strategie für Gustav Grün auszahlen wird, bleibt abzuwarten. Der neue Kurs zeigt jedoch, dass wirtschaftliche Faktoren selbst in ethisch geprägten Unternehmen zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Es ist zu beobachten, ob Gustav Grün langfristig seine Position im umkämpften Markt behaupten kann. Der Rückhalt bei den Anhängern der veganen Szene in Münster könnte schwinden, während Konkurrenzanbieter wie Beetschwester und Oh Bagel mit ihrem konsequenten vegan-vegetarischen Konzept das Vertrauen der Kundschaft festigen.