Münster. Der Schweizer Publizist Daniele Ganser spricht am Montag, 22. September 2025, um 20 Uhr in der Halle Münsterland. Sein Vortrag im Congress Saal ist seit Wochen ausverkauft. Der Saal bietet Platz für mehr als 1.000 Besucher – ein Hinweis auf die große Nachfrage. Tickets wurden zeitweise auch über Zweitmarktplattformen gehandelt.
Ganser bezeichnet sich selbst als Historiker und Friedensforscher. Seine Kritiker werfen ihm allerdings vor, Verschwörungserzählungen zu verbreiten – etwa zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 oder zum Ukraine-Krieg. Offizielle Stellen wie die Antisemitismusbeauftragten in Baden-Württemberg und Bayern haben ihn öffentlich als „Verschwörungsunternehmer“ bezeichnet. Damit wollen sie ausdrücken, dass Ganser nach ihrer Einschätzung wirtschaftlich von Vorträgen und Publikationen lebt, die Verschwörungsmythen transportieren. Ganser selbst weist diese Vorwürfe entschieden zurück und betont, er wolle zum Frieden beitragen und kritische Debatten anstoßen.
Seine Veranstaltungen in Deutschland sorgen immer wieder auch für juristische Diskussionen. So musste die Stadt Dortmund im Jahr 2023 nach einer Gerichtsentscheidung ihre Westfalenhalle für einen Ganser-Vortrag öffnen. Auch in Münster wurde im Vorfeld debattiert, ob eine städtische Halle für die Veranstaltung geeignet sei. Am Ende entschied sich die Halle Münsterland, den Auftritt als Gastveranstaltung zu ermöglichen.
Während seine Anhänger Ganser für seine kritischen Analysen und seine Perspektiven auf internationale Politik schätzen, warnen Kritiker davor, dass seine Vorträge Verschwörungserzählungen verstärken könnten. Die ausverkaufte Veranstaltung in Münster zeigt jedoch, dass Ganser nach wie vor auf ein großes Publikum trifft.
_JD.jpg){kind=link}