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Demo gegen Cornern-Verbot: Münster Cornert für Freiräume und Vielfalt

Die Demo gegen das Cornern-Verbot in Münster zog 1100 Menschen an. Die Initiative "Münster Cornert" setzt sich für den Erhalt subkultureller Freiräume ein.
Foto: WikimediaImages

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Die Initiative „Münster Cornert“ setzte am 25. September 2023 mit einer Demo ein Zeichen gegen das geplante Cornern-Verbot in der Stadt Münster. Bei einer großen Tanz-Demo gingen rund 1100 Menschen (laut Veranstalter) trotz eines heftigen Gewitters auf die Straße, um sich für den Erhalt subkultureller Orte und öffentlicher Freiräume einzusetzen. Die Bewegung „Münster Cornert“ kämpft für ein Viertel, in dem Vielfalt, Toleranz und Gleichberechtigung an erster Stelle stehen – frei von Diskriminierung und der zunehmenden Kommerzialisierung des öffentlichen Raums.

Cornern beschreibt das gesellige Zusammenkommen und Trinken an Straßenecken, ein Phänomen, das seit den 2010er Jahren in deutschen Großstädten zunehmend verbreitet ist. Was ursprünglich aus der Jugendsprache stammt, entwickelte sich zu einem festen Bestandteil der urbanen Kultur, so die Veranstalter. Doch gerade diese Kultur steht nun durch steigende Mieten, strengere Regelungen und den zunehmenden Druck durch Investoren unter Bedrängnis.

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Tanz-Demo gegen das Verbot: Ein Viertel für alle

Mit ihrer Demo gegen das Cornern-Verbot verfolgte die Gruppe „Münster Cornert“ nicht nur das Ziel, das Verbot zu verhindern, sondern auch ein starkes Zeichen für ein offenes und vielfältiges Miteinander zu setzen. Die Veranstaltung wurde als Tanz-Demonstration durchgeführt. Bei dieser wurde nicht nur gegen das Verbot, sondern auch für den Erhalt basisdemokratisch organisierter Räume protestiert wurde. Diese Orte, die frei zugänglich und für alle Menschen offen sein sollen, geraten zunehmend unter Druck. Finanzstarke Investor*innen verdrängen immer mehr öffentliche Plätze, die daraufhin in Bürogebäude oder andere kommerzielle Projekte umgewandelt werden.

„Münster Cornert“ betont in diesem Zusammenhang, dass subkulturelle Orte eine zentrale Rolle für die Vielfalt und das Gemeinschaftsgefühl im Viertel spielen. Doch es ist nicht nur die Bedrohung durch finanzielle Interessen, die das Kollektiv kritisiert. Auch die Gesellschaft müsse sich weiterentwickeln, um diskriminierungsfreie Räume zu schaffen. Zwar sei es utopisch, eine komplett diskriminierungsfreie Gesellschaft zu fordern. Dennoch sei es möglich, durch bewusstes Handeln den öffentlichen Raum so inklusiv wie möglich zu gestalten. Entsprechend riefen die Veranstalter*innen dazu auf, während der Demo besonders auf diskriminierendes Verhalten zu achten und dieses zu melden.